Babys 54. Woche: Zuwachs?

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Negativ! Ich starre auf das Testergebnis und kann nicht fassen, was ich da NICHT sehe. Konnte ich mich wirklich so täuschen? Die Enttäuschung ist überraschend riesig. Dabei passt ein Baby gerade eigentlich nicht so perfekt in unser Leben. Aber wer will schon Perfektionismus? Erst recht wenn es um so etwas Wundervolles geht…

Die Linie ist hauchzart. Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen aber ich glaube fest an dich mein kleines Baby!

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Seit ich im Juni einmal meine Tage hatte, kam nichts mehr. Stattdessen ist mir seit Mitte Juli immer wieder kotzübel. Aber so richtig derbe. Morgens nach dem Aufstehen, tagsüber und abends auch. Ich lag schon nachts wach weil ich vor lauter Übelkeit nicht mehr einschlafen konnte. Erschwerend hinzu kommt die unbedingte Gewissheit ein Babys zu erwarten. Einfach so. Die Überzeugung, schwanger zu sein. Und dass mein Kreislauf jedes Mal schlapp macht, wenn ich dem Baby Sachen hinterher räume und ich mich bücke, trägt auch nicht gerade dazu bei, dass ich mich nicht mehr schwanger fühle.

Nachdem ich mir das zwei Wochen lang angeschaut habe, hab ich den Test gemacht. An Zyklustag 33. Früher hat das immer 28, 29 Tage gedauert aber da ich meine Tage ja erst einmal hatte nach Schwangerschaft und Stillzeit, kann ich unmöglich sagen, ob ich „drüber“ bin oder nicht. Und der Test ist eindeutig. Negativ. Scheiße!

Dabei wünschen wir uns ein Baby. Ein Geschwisterchen für Johanna. Eigentlich schon länger aber nach dem Kaiserschnitt sollten wir ein Jahr warten, damit die innere Narbe genug Zeit hat auszuheilen, um einer Folgeschwangerschaft stand zu halten. Das Jahr war noch nicht ganz rum als wir im Juni beschlossen haben, es einfach darauf ankommen zu lassen. Wir kennen einfach so viele befreundete Paare die monate- oder sogar jahrelang an der Kinderplanung basteln. Und unsere Kids sollen nach Möglichkeit nah beieinander liegen. Zwei Jahre sind perfekt. Aber wenn es wider Erwarten schneller gehen sollte oder eben ein paar Jahre länger dauern sollte, nehmen wir das natürlich auch so an. Tja. Als dann direkt die Symptome los gingen, dachte ich schon, dass es tatsächlich wieder direkt geklappt haben könnte. Aber Pustekuchen! Mein Liebster ist auch traurig. Das tröstet mich, weil es einfach zeigt, dass wir beide in die gleiche Richtung wollen.

Ein paar Tage später habe ich ein fieses Ziehen im Unterleib. Es fühlt sich an, als würde meine Periode kommen. Tut sie aber nicht. Es tut einfach anhaltend weh. Über zwei Wochen ging das so. Dann kamen richtige Schmerzen im unteren Rücken dazu. Mein erster Gedanke: „Oh Gott, eine Fehlgeburt!“ Wie dumm von mir. Schließlich bin ich gar nicht schwanger. Laut Hausärztin kommen die Rückenschmerzen vom Dingsbumssakralgelenk. Ich soll Dehnübungen machen und Ibuprofen nehmen. Am nächsten Tag bin ich kurz davor eine Tablette einzuwerfen. Aber ich bringe es nicht über mich. Was, wenn da doch etwas ist?

Ich hole mir einen Frühtest beim DM und mache ihn direkt am Vormittag. Ich rechne eigentlich nicht damit, dass er positiv sein könnte. Der negative Test ist auch erst fünf Tage alt. Aber siehe da: Eine feine rosa Linie erscheint. Nicht so deutlich wie in der ersten Schwangerschaft aber definitiv da. Eindeutig. Ich bin doch schwanger! Meine Hände kribbeln, mein Hals wird trocken. Ich muss mich erstmal setzen und vor allem ein Gedanke spukt mir durch den Kopf. Ich hatte Recht, Recht, Recht! Ich WUSSTE es verdammt nochmal. Da hat sich einfach der Eisprung nach hinten verschoben. Klar, kann ja sein. Uff.

Kurzes Nachrechnen. ET müsste Ende März sein. Das ist verdammt bald. Am ersten September fange ich an zu arbeiten. Ach du Scheiße. Da bin ich ja dann schon in der zwölften Woche. Na da wird mein Chef aber begeistert sein… Und ich muss es meinem Verlobten erzählen! Oh Gott, O Gott, O Gott. Wir bekommen wirklich ein Baby! Hoffentlich! Hoffentlich geht alles gut. Ich bin so aufgeregt! Muss jetzt dringend nachdenken. Und ein bisschen rum hüpfen. Ein Baby!!!!

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