Nach einem Viertel Jahr allein daheim: Zurück in die Kita
Nach drei Monaten coronabedingtem Betretungsverbot in unserem Kindergarten, geh es am Mittwoch für meine Mädels zurück. Jedenfalls ein bisschen.
14 Wochen. Ich hab gestern mal in den Kalender geschaut und festgestellt, dass ich 14 Wochen lang immer drei kleine Kinder gleichzeitig daheim hatte. Leider darf ich nicht sagen, dass es anstrengend war. Denn dann kommen die anderen Muddis aus unserem Kindergarten und erzählen mir gleich wieder, dass sie es viel schlimmer hatten. Weil sie ja auch noch arbeiten mussten. Während ich – aktuell mit Nummer drei in Elternzeit – ja keine Probleme hatte. Kein Homeschooling. Kein Homeoffice, keine existenziellen Ängste. Ich habe mehrfach gesagt, wie froh ich über diesen Umstand bin. Denn ich kenne das durchaus ja auch. Mit dem Kind und dem Homeoffice.
Hatte ich immerhin ein ganzes Jahr lang. Pauline bleibt auch nach anderthalb Jahren in der Kita nur bis zum Mittagsschlaf um 12 Uhr. Dann muss ich sie spätestens abgeholt haben. Ich habe das gewuppt. Ein Jahr lang. Mit Vollzeitjob. War auch nicht lustig aber zählt jetzt offenbar nichts. Musste mir von einer Bekannten jetzt anhören, dass sie gottfroh wäre, wenn sie ja nur die Nachmittage im Homeoffice hätte. Ehrlich. Was soll ich dazu sagen? Das ärgert mich. Weil es mich abwertet. Zum Glück musste ich jetzt keine drei Monate ganztags drei Kinder bespaßen UND arbeiten aber eine Idee von der Problematik hab ich durchaus. Und im Gegensatz zu ihr habe ich noch ein Baby. Meine letzte Elternzeit hab ich mir wahrlich auch anders vorgestellt. Mit richtigem Kennenlernen. Focus zumindest ein paar Stunden am Tag NUR auf den neuen Familienzuwachs.
Mein Wochenbett ging direkt über in coronabedingte Vollzeitbetreuung aller drei Kinder. Am Anfang dachte ich noch: Hui, fünf Wochen! Dann gucken wir mal, wie wir das wuppen. Als der Zeitraum sich auf unbestimmte Zeit verlängerte und mit all den strengen Beschränkungen, der Perspektivlosigkeit, gepaart mit viel Trotz der Mädels: Da hab ich auch schon mal geheult. Vor lauter Mutlosigkeit und weil ich einfach müde war. Porös die Nerven von 387 Mal MAMAAAAAHH am Tag. Aber so alles in allem haben wir uns gut zusammen gewurschtelt.
Unser neuer Alltag bestand aus in den Tag schluppen gegen sieben Uhr. Frühstück gegen zehn. Unterwegs sein bis zwei, drei. Dann Mittagessen. Brotzeit gibt es seit Ewigkeiten nicht, weil sie nicht mehr nötig ist bei dem späten Mittagessen. Abendessen gegen sieben. Bett gegen neun. Allerdings wird letzteres immer später. Das wird noch spannend, wenn die Mädels ab Mittwoch wieder in die Kita gehen. Denn das tun sie.
Ab dieser Woche, dem 17. Juni, gehen sie mittwochs bis freitags von 8.30 Uhr bis 12 Uhr. Drei Vormittage die Woche also. Und der Start ist an meinem Geburtstag. Zufall. Ein guter Zufall. Denn wir haben uns vorgenommen, brunchen zu gehen. Mein Mann, das Baby und ich. Es ist das erste Mal, das wir etwas zu dritt machen. Und das erste Mal, seit der Kleine da ist, dass wir auswärts essen gehen. Darauf freue ich mich echt.
Keine Ahnung, wieviele Mahlzeiten ich in den letzten Wochen und Monaten auf den Tisch gestellt habe. Wieviele Kilo Lebensmittel ich mit Kinderwagen und Fahrradanhänger nach Hause gekarrt habe. Es wird wunderbar, sich einfach irgendwo hin zu hocken und sich bedienen zu lassen. Auch wenn ich die Mädels ganz sicher ganz schrecklich vermissen werde. Wenn ich jetzt nämlich daran denke, dass sie wieder in die Kita gehen und sich somit ein Stückchen von mir entfernen, dann hab ich doch wieder einen Kloß im Hals. Wird ich am Mittwoch mit meinem Latte runter spülen.
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