Working Mom
Anderthalb Jahre Elternzeit liegen hinter mir. Und die erste Arbeitswoche danach auch. Zumindest fast. Hier kommt die erste Bilanz!
Huihuihui, am Sonntag vor meinem ersten Arbeitstag hatte mein Mann nicht viel zu lachen. Ich hatte so richtige Kack-Laune. Die Gründe: Schiss, ein bissl Wehmut und ein akuter Anfall von „OhGottWasHabeIchMirNurDabeiGedachtDirektMit40StundenWocheEinzusteigen?“. Am liebsten hätte ich den Jobstart direkt auf einen Monat später verschoben. Im November wäre es mir mit Sicherheit aber genauso gegangen. Und der Entschluss stand ja fest. Noch dazu die Oma parat. Die extra 600 Kilometer weit eingeritten kam, um die Eingewöhnung mit der Kurzen fortzuführen. Mein lieber Ehemann hatte Probleme damit, in der ersten Oktoberwoche Urlaub zu nehmen. Also sprang Oma ein. Simon macht dann die zweite und dritte Oktoberwoche Urlaub. Dazu komme ich später nochmal.
Mine Arbeitszeiten sind familienfreundlich. Ich bin von 6.30 Uhr bis 15 Uhr im Einsatz. Danach düse ich direkt in Richtung Kindergarten, um die Rüben abzuholen. Halb vier könnte ich da sein. Wenn ich als Zwischenschritt noch fix fürs Abendessen einkaufe, wird es eben kurz VOR vier. Da werden die meisten Freunde von Johanna auch abgeholt. Also ist sie nicht die Letzte. Das ist mir wichtig. Wie es bei Paulinchen ausschaut, weiß ich noch nicht so genau. Egal. Bis ich mir darüber Gedanken mache, muss sie auch erstmal vernünftig eingewöhnt sein. Bisher waren wir ja bei maximal anderthalb Stunden. Das hilft mir für den Job herzlich wenig. Aber es lief sich erstaunlich gut an. Am Ende der Woche hat Pauline zum ersten Mal in der Kita gegessen. De Tage zuvor hat sie wohl auch praktisch nie geweint, sich schnell trösten lassen, wenn sie mal kurz nicht so glücklich war und ihre Sache überhaupt ziemlich gut gemacht. Lag wohl doch an mir, dass es vorher nicht so gut geklappt hat. Aber das hab ich auch immer gesagt. Mein Kind weiß sehr wohl, wenn ich nicht mehr verfügbar bin. Sie ist klein. Natürlich ist sie lieber bei Mama, wenn sie die Wahl hat. Aber die hat sie jetzt nicht mehr. Und weil Pauline schlau ist, läufts jetzt in der Kita. Yeah, eine Sorge weniger!
Im Job war es erstmal viel, viel Information. Aber das ist ja immer so, wenn man irgendwo neu ist. Ich habe mich von den Infos überspült gefühlt. Aber nicht so schlimm, dass ich dachte, dass ich es nie ans Ufer schaffe. Denn im Grunde genommen ist das alles ein Heimspiel für mich. Vom Radio zum Radio. Leicht geänderte Funktion und Aufgaben aber nix dabei, was ich nicht schonmal gemacht hätte. Also alles machbar und schaffbar. Und die Leute sind bisher ausnahmslos sehr nett. Glück für mich! Wenn man gut mit den Kollegen kann, kommt man gleich viel lieber in die Arbeit. Schließlich werden die so was wie Familie. Die Nasen sehe ich ja anteilig viel länger als meinen Mann zum Beispiel.
Diese Woche war ich immer ganz froh, dass meine Mutter die Bude halbwegs in Schuss gehalten hat. Mir hat es schon gereicht, nach den acht Stunden noch einzukaufen und zu kochen. Und halt Kleinkram aufzuräumen und zu organisieren. Zeit für mich bleibt da keine. Wann auch? Wenn ich Pauline in Bett bringe, ist es locker halb neun oder neun bis sie schläft. Während mein Mann also Johanna einschlafbegleitet, falle ich direkt mit der Kurzen zusammen in den Tiefschlaf. Ist vielleicht auch besser so. Denn um fünf klingelt der Wecker. Und ehrlich: Das ist hart. Vor allem, wenn Johanna zwei mal in der Nacht nach mir ruft, weil sie sich aufgedeckt hat. Dazu kommt das Baby, das gern noch drei Mal die Nacht gestillt werden möchte. Entsprechend dem Programm hängen meine Augenringe auch auf Kniehöhe. Keine Ahnung, wie ich das die nächsten Wochen und Monate wegstecken soll. Dazu kommt Wochenendarbeit. Ich habe mich bereit erklärt, diesen Sonntag zu arbeiten. Wäre ja auch assi, das abzulehnen. Muss ja jeder mal ran, wenn die Schichten über sieben Tage die Woche besetzt werden müssen. Also halte ich morgen im Sender die Stellung. Und hoffe, dass ich keine gravierenden Fehler mache. Aber wenn sie mich direkt ran lassen, wird’s schon kein Hexenwerk sein. Hoffe ich. Mein Mann hofft übrigens auch. Auf super liebe Kinder morgen. Dem geht tatsächlich die Düse, weil er noch nie einen ganzen Tag allein mit seinen Töchtern war. Ist das zu glauben? Wird eigentlich auch mal Zeit, oder?
Naja. Die Kleine schläft, ich hab jetzt einen Beitrag zusammen gezimmert, die Oma ist wieder weg und morgen rocke ich allein die Schicht. Deshalb brauch ich heute maximal viel Schlaf und Erholung. Haha. Kleiner Scherz. Gerade eben zerlegt Kind eins ihr Kinderzimmer. Ich versuch dem Kind mal eben Einhalt zu gebieten.
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