Work-Life-Blabla

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Was für eine anstrengende Woche! Sich zwischen kranken Kindern und Pflichtbewusstsein in Sachen Job zu zerreißen, ist wirklich gemein. Irgendwie bekomme ich es dann doch aber hin. Auf der Strecke bleibt dann halt vor allem eine(r) – die Mama.

Meine Mädels beim Ausstechen. Na gut. Pauline hat Teig zerpflückt. Aber Hauptsache, sie hatten Spaß dabei.

Was für eine Scheiße. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ging es los. Ich wurde durch Würgegeräusche um halb zehn Uhr abends geweckt. Jawoll. Halb zehn schlafe ich schon. In diesem Fall hatte ich sogar schon eine ganze Stunde Schlaf. Zum Glück! Denn die restliche Nacht sollte sich nicht besonders erholsam gestalten. Pauline hat sich innerhalb einer Stunde vier Mal übergeben. So richtig heftig. Das Abendessen kam praktisch unverdaut wieder raus. Der Geruch von erbrochenem Leberkäs mit Kartoffelsalat hängt mir noch immer in der Nase. Das arme Mäuschen! Und dann musste ich sie auch noch in die Wanne stecken. Denn die unverdauten Kartoffelstückchen hingen ihr im schönen, dunklen Haar. Das kannste halt nicht so lassen. Aber es ist SO fies, wenn du das Kind gerade erst gebadet und umgezogen hast, und dann kannst du das Prozedere fünf Minuten später direkt wiederholen. Alle halbe Stunde. Bis früh um vier. Und um fünf klingelt der Wecker…

Zur Sorge ums Kind kommt fast zeitgleich die Sorge um die Arbeit. Wie stelle ich es an, dass ich möglichst viel wegarbeiten kann? Ich habe mir tatsächlich viele Optionen überlegt. Sogar das Kind mitzunehmen war dabei! Das muss man sich mal geben. Eine Maus mit Magen-Darm-Infekt ins Großraumbüro schleppen, nur um seiner Pflicht nachzukommen. Na, da freuen sich Kind und Kollegen! NICHT. Home Office? Kann mein Mann daheim bleiben? Der hat morgen seinen wichtigen Pitch. Also ist das keine Option. Ach Fuck! Morgens, während alle Familienmitglieder noch (oder endlich) schlafen, klemme ich mich hinter den Rechner und lege los. Zugänge hab ich alle. Ein Glück. Da bekomme ich ordentlich was weg gearbeitet. Ich kann Gott sei Dank Home Office machen. Ist auch die beste Option für alle Beteiligten. Ich brauche keinen Kind-Krank-Schein, kann fast genau so viel arbeiten wie im Büro und die Kollegen müssen nicht kurzfristig umplanen und einspringen. Ein schlechtes Gewissen habe ich natürlich trotzdem. Denn mit krankem (weinerlichen!) Kind daheim ist Arbeiten nicht so easy. Also bemühe ich den digitalen Babysitter. Vielen Dank an dieser Stelle für den Erfinder von Peppa Wutz. Danke auch dafür, dass es so viele Folgen gibt! Ich finde es prinzipiell schlecht, sein Kind vorm Fernseher zu parken. Aber anders habe ich es nicht auf die Reihe bekommen. Ich denke aber, besondere Situationen, erlauben auch Ausnahmen. Also Scheiß drauf. Einen Tod musste halt sterben als Mama.

Und als wäre das kranke Kind nicht genug, folgt in der Nacht von Samstag auf Sonntag der Mann. Und bei uns ist das leider so wie in den meisten Familien: Kranke Kinder sind schlimm. Kranke Männer sind der Untergang. Während mein Angetrauter den kompletten Tag nicht von seiner Kuhle auf dem Sofa gewichen ist, habe ich mit den Mädels Plätzchen gebacken, einen Adventskranz geklöppelt, Pfannkuchen gemacht, Wäsche gewaschen, Minestrone gekocht, die kompletten Kinderklamotten um- und aussortiert und war über Mittag drei Stunden mit den Rüben draußen. Als Pauline schlief, hab ich mit Johanna noch spontan einen Abstecher zur Eislaufbahn gemacht. Während ich mir also Sorgen machte, dass jemand das schlafende Baby mitsamt Wagen entführt (hab sie natürlich mit Argusaugen bewacht) drehte ich mit Johanna zwei Runden übers Eis. Hat sie sich nämlich feste gewünscht. Das Eislaufen. Schuld daran ist vermutlich der digitale Babysitter. Peppa war neulich nämlich auch erst Eislaufen. Also bekommt die Mama am Ende alles zurück. In diesem Fall aber kein Problem. Ich liebe nämlich Eislaufen. Und wenn jetzt der Mann auch schnell wieder fit wird, war es keine ganz schlechte Woche. Man wächst ja mit seinen Aufgaben.

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