„Wir finden immer eine Lösung“

2 Minuten zum lesen

Unser Leitspruch dieser Tage. Was auch immer kommt und wie schwer es auch immer wird, wir werden das schaffen. Die Frage ist nur, wie hoch der Preis ist, den wir dafür zahlen.

Daheim haben sie gefühlt am meisten Spaß. Sie machen die ganze Zeit Quatsch.

Ich habe es beim letzten Mal schon angedeutet. Wir haben es im Moment wieder ziemlich turbulent. Dabei sind meine Tage gerade wirklich kurz. Spätestens um neun bin ich eingeschlafen. Eher früher. Diese Woche habe ich es mehrfach geschafft, in Klamotten, geschminkt und ungeduscht neben den Kindern weg zu pennen. Wenn ich dann später wach wurde, hab ich all das nachgeholt und bin dann direkt wieder weiter schlafen gegangen. Nicht mal mehr mein geliebtes Trash-TV als letztes verbleibendes Hobby ist mir geblieben. Den Bachelor schaue ich auf drei Tage verteilt. Oder gar nicht mehr. Zweisamkeit mit meinem Mann? Keine Ahnung wann das letzte Mal war. Und dabei rede ich tatsächlich nur vom Quatschen! Ich SEHE meinen Mann ja nicht mal. Wenn er heim kommt, habe ich die Kinder oft schon im Bett. Und mich damit dann halt auch. Doofe Situation. Die sich in absehbarer Zeit auch nicht bessern wird.

ACHT Wochen. Das ist die veranschlagte Zeit für unser Paulinchen. So lange sollen wir sie voraussichtlich noch kurz vor 12 abholen. Diese Woche war wohl super. Seit sie weiß, dass sie dort keinen Mittagsschlaf mehr machen muss, ist mein Kind wohl happy in der Kita. Und darauf wollen wir aufbauen. Der Termin mit Psychologin, Leitung und Mann war gut. Die veranschlagten acht Wochen werden uns viel abverlangen aber alles, was gesagt wurde, klang ziemlich logisch und nachvollziehbar. Ich fasse mal zusammen:

Pauline ist EIGENTLICH gern im Kindergarten. Mag ihre Betreuerinnen auch, die sich seit Monaten den Arsch aufreißen, um es dem Kind recht zu machen. Die kleine Rübe weiß sehr genau darüber Bescheid, was passiert wenn sie weint. Sie ist ziemlich schlau. Niemand weiß, was sie reitet, wenn sie plötzlich in ihr „Will-Nicht-Loch“ fällt. Weil sie ja, wie bereits erwähnt, eigentlich ganz gern dort ist. Wir können niemanden mehr einspannen, um unsere Tochter abzuholen. Meine Mutter ist gestern abgereist. Sie muss arbeiten. Zudem ist sie vermutlich schwer krank und ich möchte, dass sie das dringend abklären lässt. Montag hat sie einen Termin deshalb und den soll sie bitte auch wahr nehmen. Also wie machen wir es?

Variante 1: Mein Mann fährt die Kinder etwas früher als sonst in die Kita. Dann radelt er die zehn Kilometer in die Arbeit, radelt halb zwölf zehn Kilometer in den Kindergarten um die Kurze einzusammeln. Wenn ich ihn dann am Nachmittag ablöse, radelt er wieder zehn Kilometer in die Arbeit und kommt irgendwann am Abend zurück. Dann schlafen wir alle schon. Aber mein Liebster muss die sehr lange Mittagspause dann ja wieder rein holen.

Variante 2: Ich arbeite „nur“ bis halb zwölf, rase in die Kita, hoffe, dass Pauline schnell einschläft und mache dann im Home Office weiter. Das wäre die Notlösung. Dazu Wochenenddienste. Das geht nur mit einem guten Arbeitgeber. Doch den habe ich dieses mal offensichtlich. Und jetzt hoffen wir einfach nur, dass Pauline sich endlich – ENDLICH – wohl fühlt in ihrer Kita. Sich so richtig fallen lassen kann. Damit sie auch dort schläft. Denn eins ist klar. Über einen längeren Zeitraum packen wir dieses Programm nicht.

Hinterlassen Sie einen Kommentar