Babys 83. Woche: Wieviel Pech kann man haben?

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Ich kam erst spät zum Schreiben. Sorry dafür! Aber der Wochenstart war super anstrengend. Ich laufe wie meine eigene Oma. Oder Pinocchios Oma. Wobei. Der hat ja keine. Egal. Mein Bein macht mich fertig. Und ich setze jetzt alles auf meine nächste Sitzung bei der Physiotherapie. Vielleicht können die wieder Leben in meine Haxen bringen.

Ich beim Schreiben dieses Artikels. Baby hat ordentlich mitgemacht. Selten zur Zeit!

„Meine“ Physiotherapeutin ist eine ganz Nette. Ich bin gern dort. Erstens natürlich weil sie wunderbar Schmerzen weg kneten und drücken kann und zweitens, weil sie halt auch sympathisch ist. Beim letzten Termin hab ich freundlich darum gebeten, dieses Mal den Rücken sein zu lassen und die Bemühungen vielleicht mehr in Richtung Fuß zu lenken. Ich schilderte, was los ist und sie machte sofort dieses besorgte Gesicht, das nur Ärzte und Fachpersonal drauf haben. Ich sollte mit dem Fuß gegen Widerstand drücken, mich auf die Ballen stellen und ein paar andere Sachen machen, die nicht mehr hin hauen. Sie will mir keine Angst machen aber ich soll sofort zum Orthopäden. Na super. Dabei wollte ich nach einer entspannenden Massage einfach nur auf die Couch. Fuck!

Zumindest darf ich beim Orthopäden auch direkt vorbei kommen. Also gondel ich mit den Öffentlichen von Bogenhausen nach Schwabing. Eine halbe Stunde warten, dann komm ich auch schon dran. Es ist mittags und ich sterbe mittlerweile vor Hunger. Aber wurscht. Der Arzt macht ein paar Tests mit meinem Bein und stellt viele Fragen. Reflexe, Berührungsempfinden etc. Ich möchte immer noch daran glauben, dass das Baby einfach nur doof liegt und einen Nerv abklemmt aber diese Hoffnung nimmt mir der Doc. Er tippt schwer auf einen Bandscheibenvorfall. Sogar einen ganz akuten, da ich schon ordentlich Ausfallerscheinungen habe. Für die Geburt wäre das ganz schlecht. Ich sollte mich mit einem Kaiserschnitt anfreunden. Aber er ruft noch schnell einen Kollegen an. Der Kollege ist ein gefragter Neurologe, bei dem ich heute Nachmittag spontan antanzen darf. Da hab ich ziemlich Glück. Sagt der Orthopäde.

Mir rennt die Zeit davon. Ich düse nach Hause, schwinge mich direkt aufs Fahrrad und hole meine Maus aus der Krippe. Daheim wechseln wir nur von Fahrradanhänger auf Buggy und fahren direkt zurück nach Schwabing zum Neurologen. Beim Bäcker kaufe ich Johanna eine Sesambreze mit der sie das Wartezimmer so richtig schön einsaut. Auch hier sind wir ruck zuck dran. Außer mir wartet keiner. Der Neurologe testet ebenfalls, was so geht ohne teure Gerätschaften wie MRT und Co. Er ist sich zu 90 Prozent sicher dass es tatsächlich ein Bandscheibenvorfall ist. Falls nicht, ist es wohl eine Plexusläsion (oder so ähnlich). Mit beiden Diagnosen rät er dringend zum Kaiserschnitt. Beim Pressen könnte sich die lädierte Bandscheibe endgültig verabschieden. Und bei der anderen Diagnose, könnte der Kindskopf den Nerv so derbe abdrücken, dass er für immer geschädigt bleibt. Sprich, dass ich ein taubes Bein behalte. Ich höre mir das alles relativ gefasst an und mache sogar noch Witze mit dem Doc. Die Info ist einfach noch nicht so richtig in meinem Kopf angekommen.

Auf Anraten rufe ich, kaum raus aus der Praxis, im Kreißsaal an und bitte um ein erneutes Geburtsplanungsgespräch. Als die Hebamme hört, in welcher Woche ich bin (Jawoll, 39.!) und was der Neurologe empfiehlt, bittet sie mich direkt für den nächsten Vormittag zur Audienz. Okay. Dann hören wir morgen Vormittag mal, wie es weitergehen soll.

Ich bin fast daheim, es ist kurz vor 18 Uhr und meine Mausi braucht sofort ihr Abendessen, als ich plötzlich anfange zu heulen. Hallo Erkenntnis. Du kommst aber spät. Ja, Jetzt ist die Kacke mal richtig am Dampfen. Und ich bin gerade sehr, sehr müde…

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