Warten aufs Virus: Wann bringen die Kids Corona aus der Kita?
Corona NICHT zu bekommen, fühlt sich gerade an, wie eine Runde Völkerball gegen den besten Werfer der Klasse zu spielen. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Meine Kleine ist krank. Doch der Test ist negativ. Noch.
Unserer Pauline geht es so schlecht wie seit Jahren nicht. Gestern stand sie auf und am glasigen Blick und den roten Wangen hat man sofort erkannt: Fieber. Minimum 39 Grad. Nach bald sieben Jahren Mutterschaft geht Fiebermessen ja eigentlich auch per Handauflegen aber zur Sicherheit hab ich mir vom Thermometer doch noch mal ne zweite Meinung eingeholt. Das hat mich bestätigt. Erst 39,4 Grad, eine Stunde später hatte der kleine Hochofen schon 40,4. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie irgendwann schon einmal diese Temperatur hatte. Das Kind blieb also bei mir und verbrachte den Tag hinter meinem Schreibtisch auf einer Couch. Sie wollte bei mir sein, war aber so malad, dass ich tatsächlich nicht viel tun konnte. Essen, Getränke aller Art oder gar Bespaßung wurden abgelehnt. Nur da sein und ab und zu ein Conni-Hörspiel. Sie tat mir unglaublich leid.
Arbeiten trotz krankem Kind daheim
Aber eben WEIL es ihr so mies ging und ich mehr als Dasein nicht tun konnte, habe ich stinknormal weiter gearbeitet. Homeoffice mit kranken Kindern geht je nach Krankheit mal mehr und mal weniger gut. „Nur“ hohes Fieber bedeutet Arbeiten ohne große Unterbrechungen störender Geräuschkulisse. Als Paulinchen heute Morgen als allererstes Müsli verlangte, dachte ich erst: „Heyyyy, sie hat wieder Appetit. Also geht es bergauf!“ Nach zwei Löffeln Müsli wurde ich aber direkt eines Besseren belehrt. Voll gekotzte Kinder noch vor acht Uhr morgens wimmernd unter der Dusche verarzten, ist echt gemein. Unsere arme Püppi… Mit dem Müsli kamen offensichtlich aber auch alle miesen Viren aus ihr heraus. Denn seit dem Mittag geht es ihr wieder blendend und sie hat beim Mittag- und Abendessen das Futter-Defizit von gestern wieder rein geholt. Ich hätte eher schonend wieder angefangen aber wenn sie findet dass drei Spinatknödel mit Käsesoße rein müssen, muss ich ihr vertrauen. Und: Sie hatte das richtige Körpergefühl. Morgen bleibt sie natürlich noch daheim. Mit fittem Kind und mehreren Telefonterminen wird das aber eine ganz andere Herausforderung.
Zwischen Förderung und Forderung
Wobei wir Herausforderungen ja eh gewohnt sind. Das Haus hält ständig neue für uns bereit. Der Nachbar bleibt standhaft in seiner Einstellung, keinen Kamin auf seinem Grundstück zu wollen. Verstehen wir. Aber dass wir ständig umschwenken und auch die Optionen B, C, D und Y neu in Betracht ziehen und überdenken müssen, das ist einfach anstrengend. Dazu kommen Fragen von Freunden nach Förderung für unsere Kinder. „Und, habt ihr jetzt schon einen Mal-Kurs für Johanna gebucht?“ Ähm, nein. Sie steht sogar schon auf ner Warteliste aber mehr ist gerade bei bestem Willen nicht drin. Aber sie fragt ja auch gar nicht danach. Die Kids jetzt also alle in pädagogisch wertvollen Kursen unterzubringen, würde zwar sicherlich nicht schaden aber unbedingt sein muss es auch (noch) nicht. Vor allem auch deshalb nicht, weil wir die Ansteckungsgefahr mit dem Scheiß-Corona damit weiter potenzieren würden.
Corona-Ausweichmanöver: Wann trifft es uns?
Das ist so schon scheiße genug. Ich bin überrascht, dass es in Johannas Klasse seit über einem Monat nicht einen Coronafall gegeben hat. Aus unserer Kita kommen jeden Tag Corona-Nachrichten. In der roten Gruppe gab es wieder zwei positive PCR-Tests, heute wieder, ach und heute… auch wieder. Unsere Kita wird gerade so richtig durchseucht. Wir warten darauf, dass die ersten positiven Tests auch aus der Gruppe von Pauline und Alexander kommen. Die sind zusammen in einer Gruppe, was infektionstechnisch ja auch Sinn macht aber… Ach. Ich hasse diese Unsicherheit. Das tägliche Zittern. Betrifft es unsere Gruppe jetzt auch? Ist Paulines Corona-Test heute positiv? Auf Quarantäne in unserer Ein-Zimmer-Wohnung hab ich wirklich mal so gar keine Lust. Unabhängig davon, ob ich selbst durchaus rausgehen dürfte. Hilft dem betroffenen Kind sicher wenig.
Erleichterung nach der Corona-Infektion?
Wird das irgendwann besser? Ich habe schon von Müttern gehört, die erleichtert waren als ihre Kinder „endlich“ tatsächlich Corona hatten. Weil sie davon ausgegangen sind, nun wenigstens für eine gewisse Zeit Ruhe vor dem Scheiß Virus zu haben. Aber hat man das wirklich? Ich hab jetzt Freunde, deren Kinder die Kacke zum zweiten Mal durchmachen. Wir hatten bisher Glück. Vielleicht können wir es noch eine Weile behalten.
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