Urlaub is aus! – Von der Urlaubsplanung getrennt lebender Eltern
Wer nimmt wann wie viel Urlaub und wo genau sind dann die Kinder? Urlaubsplanung in der Familie ist eine Herausforderung. Auch und gerade dann, wenn die Erwachsenen in der Familie kein Paar mehr sind. Aber ehrlich? Wenigstens eine Sache, die leichter wird. Theoretisch.
Dieses Jahr wurde ich wirklich nicht verwöhnt in Sachen Freizeit. Im alten Job hatte ich bis zu meinem Austritt am 31. März diesen Jahres genau gar keinen Urlaubstag genommen. Stattdessen ließ ich mir die Kohle dafür anteilig auszahlen. War ja eh zu spät, um noch irgendwas daran zu ändern. Im neuen Job hatte ich dann 23 Urlaubstage für 2023 zur Verfügung. Schön. Zwei mal ne 23 in einem Satz. Nicht schön: 23 Tage Urlaub sind halt auch nicht gerade viel. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass ich davon nur 14 genutzt habe (für Sommerferien, Sportfest von Johanna, Umzug und pädagogischen Tagen in Schule und Kita) und dass das Jahr fast rum ist, wundert einen folgende Erkenntnis überhaupt nicht mehr. Ich brauche Urlaub. Und zwar dringend!
Wie geht eigentlich Erholung?
Doch wie und wozu soll ich den eigentlich einsetzen? Simon würde die Kinder in den Weihnachtsferien nehmen. Ich weiß gar nicht, wie ich das finden soll. So lange war ich noch nie von ihnen getrennt. Andererseits könnte ich die Zeit ja auch tatsächlich mal für mich und MEINE Erholung nutzen. Aber wie geht das eigentlich, das mit dem Erholen? Soll ich irgendwohin fahren? Alleine? Mit ner Freundin? Oder einfach zu Hause bleiben? Zu tun gibt’s genug aber Moment: Das war ja nicht Sinn und Zweck der Sache.
Positiver Aspekt der Trennung: Mehr Urlaubstage für mich
Durch die Trennung habe ich plötzlich mehr freie Zeit für Verfügung. Wenn wir das mit den Ferien so durchziehen wie besprochen, nämlich dass wir uns die Kids in den Herbst, Faschings, Oster- und Winterferien aufteilen, ist da plötzlich eine Freiheit, die mich noch dezent überfordert. Aber ich denke, manchmal muss man einfach springen, um herauszufinden ob man fliegen kann. Oder auf die Schnauze fällt. Wurscht. Bis Weihnachten ist ja auch immer noch Zeit und bis dahin schaffe ich es in dem Tempo auch nicht mehr.
Mütter & Mannheim
Ich habe mir jetzt für die letzte Woche meine Mutter nach Hause geholt. Sie kümmert sich ergänzend zur Ferienbetreuung der Schule um die Kids. Ich habe gearbeitet und eben weil sie da war, konnte ich schön Überstunden schrubben. Und das obwohl ich krank bin. Seit einer Woche plage ich mich mit einer heftigen Erkältung. Doch statt kürzer zu treten, nutze ich die Oma-Präsenz sogar für eine dreitägige Geschäftsreise nach Mannheim. Obwohl meine Nase so zu ist, dass mir immer mal wieder Tränen über die Wangen laufen, sitze ich da mit winzig kleinen Murmeltieraugen in ganztägigen Marketing-Workshops. Und weil ich ein schlechtes Gewissen den Kids gegenüber habe, lege ich mich nicht direkt im Anschluss ins Bett, sondern kaufe erstmal neue fancy Glitzerhosen für die Girls und Geisterschlafanzüge, die im Dunkeln leuchten, für den Bären. Okay. Danach dann aber ganz sicher Hotelbett. Oder?
Wat is denn eigentlich mein Problem?
Mich beschleicht zunehmend der Verdacht, dass ich es auf Teufel komm raus vermeide, mit mir allein zu sein. Dabei bin ich bestimmt gar nicht so verkehrt. Irgendwann werde ich es herausfinden. Aber jetzt muss ich erstmal fancy Glitzerhosen unters (kleine) Volk bringen.
Hinterlassen Sie einen Kommentar