35. Woche: Langeweile? Als ob!

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Was tut man eigentlich den lieben langen Tag im Mutterschutz? Wenn mich das nochmal jemand fragt und so tut als hätte ich Langeweile, raste ich aus! Keine Ruhe, keine Couch, keine geliebte Trash-Fernsehsendung - ich bin echt tierisch im Stress!

Hier mal nur die nasse Wäsche vom Baden - Waschen steht grad aber auch verdammt oft auf dem Plan

Ich bin jetzt genau eine Woche im Mutterschutz und habe es in dieser Zeit nicht ein einziges Mal geschafft, mich wenigstens für eine Stunde auf die Couch zu hauen, um meine geliebte Sendung (ein Trash-Format, seichte Unterhaltung zum Abschalten) zu gucken. Dabei habe ich ja jetzt eigentlich Zeit, richtig?

Möp! Natürlich nicht! Ich habe tatsächlich für überhaupt gar nichts Zeit. Ich schmeiße den Haushalt, hab tausend Termine und trotz all dem Stress fühle ich mich so unausgefüllt, dass ich gerade heule wie ein Kleinkind. Wahrscheinlich sind das einfach die Nerven. Denn wenn ich am Ende des Tages bei allen Arztterminen war, die Babypflege gekauft habe, die noch fehlt, Fenster geputzt und endlich die Besteckschublade sauber bekommen habe, kommen die Gedanken an die Geburt. Und die erste Zeit mit dem Baby. Und genau die machen mir eine Heidenangst! All die romantischen Vorstellungen vom Kinderkriegen, Mutterglück und Familienidyll sind echten Horrorszenarien gewichen. Das Kind schreit die ganze Zeit, nachdem ich 48 Stunden in den Wehen lag. Mein Freund erträgt es nicht, dass ich ein nervliches Wrack bin, das es nicht mehr schafft, sich die Haare zu waschen… Solche Dinge eben. Ich weiß, dass das nicht wirklich rational ist, aber ich hab eben Angst.

Heute sind es noch genau vier Wochen und sechs Tage. Oder gleich in Tagen: Noch 34. Und ohne Scheiß: Das ist wirklich nicht mehr viel. Ich verstehe nicht so wirklich, warum ich jetzt panisch werde. Einen Weg zurück gibt’s ja nicht. Und es ist Schwachsinn, den Teufel an die Wand zu malen. Schließlich kann ich nicht wissen, wie es wird. Wie meine Tochter wird. Wie sie drauf ist. Wie ich drauf bin oder mein Freund.

Durch den Geburtsvorbereitungskurs habe ich mittlerweile ja Gott sei Dank mit anderen Schwangeren zu tun. Und gestern ist mir zum ersten Mal so richtig aufgegangen, dass ich nicht allein bin. Es gibt noch mehr Mädels mit genau so großen Bäuchen, wie ich einen habe. Und mindestens genau so vielen Bedenken zu der neuen Rolle, die sie bald übernehmen sollen. Vielleicht sollte ich mir einfach mal Mitstreiter zum Austausch suchen, anstatt meine Unruhe mit eigentlich nicht so wichtigen Hausarbeiten zu kompensieren. Mein Freund sieht eh nicht, dass die Fingerabdrücke an sämtlichen Türstöcken verschwunden sind. Also wie war nochmal die Nummer von der…?

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