Anfang 18. Woche: Der perfekte Kinderwagen
”Scheiße, ist das teuer!” Berechtigter Einwand, findet mein Freund. Der Ausruf ist mir gerade entwischt während ich mich im Netz über Kinderwagen informiere. Er macht parallel mit und ich hab genau gesehen wie ihm die Kinnlade beim Blick auf die Preise runtergeklappt ist.
Denn natürlich hatten wir keinen blassen Schimmer davon, was Kinderwagen in etwa kosten. Die, die wir ganz schick finden, von Bugaboo, Peg Perego, Joolz oder Gesslein spielen alle in einer Liga. Rund Tausend Euro muss man für einen „Neuwagen“ hinblättern. Überhaupt unterhalten wir uns seit geraumer Zeit über Kombis, Sport- oder eben Neuwagen. Dabei haben wir nicht mal ein echtes Auto! Wir reden über die Babykutsche!
Wir beschließen, uns ausnahmsweise von richtigem Fachpersonal beraten zu lassen und treffen uns am nächsten Tag nach der Arbeit bei einem Babyausstatter. Hier finden sich die gleichen Marken wie im Internet, nur dass wir dieses Mal ein besseres Gefühl für die Größe der Wagen bekommen. Mein Freund fährt mit einem Modell von Bugaboo ein bisschen schüchtern Schlangenlinien durch den Laden. Mir geht schon wieder das Herz auf wenn ich mir das so angucke. “Guck mal, wie toll er das macht. Er wird bestimmt ein super Papa!” Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf als er mir ins Ohr flüstert: „Die kriegen wir bestimmt gebraucht viel günstiger.“ Das finde ich nicht geizig sondern sparsam. Der Gedanke kam mir auch schon. Wir suchen trotzdem noch einen weiteren Babyausstatter auf, der andere Kinderwagenmodelle führt und treffen die erste Entscheidung.
Unser Traumkinderwagen wäre ein Mountain Buggy Urban Jungle. Jaha… Das klingt gut, oder? 12 Zoll Luftreifen, drei Räder, ein Kombi. Das heißt, dass man sechs Monate lang das Baby in einer Schale durch die Gegend fährt und hinterher einfach auf Buggy umrüstet. Theoretisch. Dafür muss nur der Aufsatz getauscht werden. Es ist ein sportliches Modell, laut TÜV ist er zum Joggen geeignet, lässt sich wunderbar klein zusammenfalten und ist… zu teuer für uns. 980 Euro haben wir grad nicht. Mist!
Über Kleinanzeigen suchen wir weiter nach Kinderwagen in unserer Nähe. Je nach Modell würden wir 300 bis 400 Euro zahlen. Maximal. Und auch nur wenn das Teil noch top in Schuss ist. Drei Modelle aus unserer Umgebung kommen in Frage. Für die vereinbaren wir Besichtigungstermine. Das ist fast so schlimm wie die Wohnungssuche in München! Der erste Wagen, ein Bugaboo Gekko, falls es jemanden interessiert, wird uns von einem Papa vorgeführt, der mit dem Wechsel von Wanne auf Buggy völlig überfordert ist. Er ruft seine Frau zur Hilfe. Die bekommt es in Sekundenschnelle hin. Na gut. Der Wagen ist allerdings sehr niedrig. Ein Schäferhund könnte locker auf den Hinterpfoten stehen durch das Gesicht meines Babys schlabbern. Und mein Liebster holt sich ein Rückenleiden. Der ist nämlich 1,92 Meter groß.
So freundlich wie möglich sagen wir dem Papa also, dass wir den Wagen nicht nehmen. Er ist enttäuscht aber das kann einfach nicht unser Problem sein. Parallel haben wir begonnen, bei Ebay zu schauen ob es UNSER Super-Modell nicht doch irgendwo in Deutschland günstig gibt und als wir heim kommen, sehen wir sofort: Treffer! Ein Mountain Buggy Urban Jungle in Schwarz. Mitternachtsblaue Dschungeltiere als Verkleidung im Inneren. Er hat kaum Gebrauchsspuren und liegt bei 250 Euro. Wir bieten mit. 399 Euro ist unser Limit. Wir glauben beide nicht, dass wir ihn bekommen. Schließlich wissen wir, was das gute Stück neu kostet. Doch… Ein paar Tage später schickt mir mein Liebster ein Foto von der beendeten Auktion. Wir waren Höchstbietende und bekommen ihn letztlich für 280 Euro! Strike!!! Dranbleiben lohnt sich also total. Drei Tage später kommt unser Ferrari unter den Kinderwagen mit der Post. Und wir haben alles richtig gemacht. Als ich meinen Freund kurz davon abhalten konnte, weitere Runden mit dem Wagen durch unsere Wohnung zu cruisen, konnte ich das Bild oben machen.
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