Osterhase, Pfeffernase: Was tun gegen akutes Kinder-Vermissen?
Es sind Osterferien. Wir leben seit einem halben Jahr getrennt und es ist zum ersten Mal so, dass wir die Kinderbetreuung in den Ferien 50/50 teilen. Und ich? Ich halte das nicht aus. Akute Vermissung auf meiner Seite. Doch was soll (und darf) ich dagegen machen?
Seit sie auf der Welt sind, bin ich hauptverantwortlich für die Kinder zuständig. Das heißt, seit fast neun Jahren war ich noch nie einen längeren Zeitraum ohne meine drei Rüben. Eine Situation, die manchmal wirklich schon erdrückend sein konnte. Wenn man wirklich so gar keine freie Zeit hat, niemals mit sich allein sein kann und keinen Partner hat, der eben auch mal oder gar regelmäßig übernimmt. Das ist seit der Trennung anders.
Wer bin ich denn ohne die Kinder?
Tatsächlich hatte ich in den letzten zehn Jahren – so lang waren wir zusammen – nicht mehr so viel Zeit für mich, wie das jetzt der Fall ist. Simon hat die Kids von Samstagabend auf Sonntag und neuerdings jetzt auch mal von Donnerstagnachmittag auf Freitag früh. Das ist immer noch ungewohnt. Mit den freien Sonntagen wusste ich zunächst überhaupt nichts anzufangen. Ich fühlte mich verloren. Nutzlos. Einsam. Doch so langsam konnte ich die plötzliche freie Zeit auch genießen. Ich hab angefangen, mich mit Freunden zu verabreden, war wandern, schwimmen, radeln, einfach draußen unterwegs und ging Samstag Abends auch mal mit einer Freundin essen. Oder sogar tanzen. Und das hatte ich wirklich fast ein Jahrzehnt nicht mehr gemacht! Ehrlich gesagt, genieße ich diese Veränderung sehr. Als wir noch in einer Beziehung waren, gab es für mich gar keine Freizeit. Aber jetzt… jetzt stehe ich vor einer ganz neuen Herausforderung – geteilte Ferien!
Zum ersten Mal geteilte Ferien
Simon hat die Kinder in der ersten Ferienwoche, ich habe in der zweiten Ferienwoche Urlaub genommen und schon jede Menge Pläne, was wir alles Tolles unternehmen können. Aber die Tage jetzt ohne die Kinder sind hart für mich. Ich vermisse sie schrecklich. Könnt heulen, wenn ich daran denke, dass ich sie erst Ostersonntag sehen könnte. Sonntagmittag habe ich sie meinem Noch-Ehemann vorbeigebracht. Das heißt, ich habe sie vorgestern das letzte Mal gesehen. Die längste Zeit, die ich jemals ohne Kinder war, umfasste drei Nächte. Das jetzt sollen sieben sein. Mehr als doppelt zu viel.
Was wollen eigentlich die Kinder? - Die Mama!
Im Vorfeld hatte vor allem meine Große sehr mit der Information zu kämpfen. Kopfschmerzen, Bauchweh, Tränen, die Versicherung, bei mir bleiben zu wollen. Und auch die beiden Jüngeren klammerten in den letzten Tagen extrem. Ich denke, dass es Ihnen gut geht soweit bei ihrem Vater aber ich vermisse und ich weiß, dass ich vermisst werde.
Eine Insel! - Mittwoch ist Knuddeltag
Zum Glück hat Simon vorgeschlagen, dass ich morgen Abend vorbeikommen kann. Und das mache ich auch auf jeden Fall. Ich freue mich wahnsinnig auf meine Rasselbande. Vielleicht halte ich es dann aus bis Sonntag früh. Aber ich finde, dass es sich wie Folter anfühlt. Weiß jemand, ob man sich irgendwann daran gewöhnt?
Therapie gegen das Vermissen: Muffins und Malochen
Ich werde mich in den nächsten Tagen mit den Oster- und Geburtstagsvorbereitungen beschäftigen. Mein Paulinchen wird am Ostermontag nämlich 7 und ich muss noch einen ultra krass tollen Kuchen mit Hasen drauf (so die sehr konkrete Anweisung) backen, Geschenke organisieren, einpacken, Party planen, Ostergeschenke auch noch einpacken und zudem arbeite ich aus Gründen der Ablenkung gerade extra viel. Um 7 Uhr fange ich an und gegen 17 Uhr mach ich Feierabend. Dann hat mein Herz nicht zu viel Zeit zum Traurigsein. Und dann back ich gleich nochmal ne Runde. Therapeutisches Backen quasi. Irgendjemand einen Rüblimuffin? Ich muss grade echt viel Backen…
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