Mama von Lazarett – Das letzte Weihnachten zu viert
Freitag war der letzte Kita-Tag für dieses Jahr. Und damit der Abschied nicht allzu schmerzlich wird, haben wir uns ein kleines Andenken mit heim in die Ferien genommen – einen hübschen Magen-Darm-Infekt.
Unsere Girls haben sich so sehr auf die Ferien gefreut! Johanna fragt eh jeden Tag, ob heute Kindergarten ist oder nicht. Und wenn man mit NEIN antwortet, kommt immer ein begeistertes: „Jaaaa, hoch die Hände, Wochenende!“ Beide gehen gerne in die Kita. Johanna bekomme ich nachmittags oft schwer wieder raus aber morgens meckern sie trotzdem gerne mal, weil sie da hin müssen. Pauline kann ich dann immer gut trösten, indem ich ihr sage, dass ich sie ja eh gleich wieder hole. Morgenkreis, bissl spielen, Mittagessen und schon steht die Mama wieder auf der Matte. Viel mehr Zeit ist es ja nicht. Und Johanna hole ich dann zwischen halb und um drei. Ist ihr oft zu früh, weil ihre aktuelle Lieblingsfreundin erst 16 Uhr abgeholt wird. Also variiere ich da je nach unseren Vorhaben am Nachmittag.
Jedenfalls waren zu beiden Abholzeiten im Laufe der Woche immer weniger Kinder da. Ich dachte erst, dass es daran läge, dass sich so viele Familien schon in Richtung Weihnachtsurlaub aufmachen. Ich Depp. Da hab ich mein großes Kind seit über drei Jahren in der Fremdbetreuung und checke es immer noch nicht! An unserer Kita-Info-Wand häuften sich unterdessen schon die Krankmeldungen. Wir haben einen Fall von Bindehautentzündung im Haus. Am nächsten Tag waren es dann Bindehautentzündung und Magen-Darm. Am Mittwoch dann gesellte sich Influenza dazu. Grippe in der Krippe. Auch schön. NICHT. Am allerwenigsten von all den Infektionen wollte ich Magen-Darm haben. Einfach, weil es meinen Mädels so dermaßen übel damit geht. Bei Fieber hängen sie in den Seilen und eine Bindehautentzündung ist fix schmerzfrei, wenn sie direkt behandelt wird aber Kotzen und Durchfall…? Uahhhh….
Samstag Morgen kam Pauline entgegen ihrer Gewohnheit nicht zu uns hoch ins Bett. Stattdessen lag sie zusammen gekrümmt auf ihrem Kopfkissen. Inmitten ihrer eigenen Kotze. Halbverdaute Bohnen im langen, dunklen Haar und dazu dieser typisch-saure Geruch, der durchs Kinderzimmer waberte… Meine arme Püppi. Ich hab sie dann morgens um sechs Uhr in die Badewanne verfrachtet und die erste Maschine Wäsche für dieses Wochenende angeworfen. Und es sollte nicht die Letzte sein…
Da hat sich meine Schwiegermutter wirklich einen wunderbaren Zeitpunkt für ihren Weihnachtsbesuch ausgesucht. Sie war von Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag da. Weil ihr Zug Verspätung hatte, haben wir die Gelegenheit gleich genutzt und waren mit und wegen Johanna beim ärztlichen Bereitschaftsdienst im Elisenhof. Der ist ja gleich gegenüber vom Bahnhof. Was wir da wollten? Antibiotische Augentropfen. Denn – Bingo: Die Bindehautentzündung haben wir auch mitgenommen. Meine Große hat mittlerweile allerdings auch noch Durchfall, klagt über Bauchweh und ist leichenblass. Meine letzte Nacht war im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich Scheiße. Schade, dass ich keine Unterstützung hatte. Schwiegermutter ist gestern froh, wie gesagt, abgereist und mein Herr Ehemann war auf einem Geburtstag mit langer Anreise. Ach Mann… Und das alles so kurz vor Weihnachten. Ich hoffe nur, dass es den Mäusen morgen wieder besser geht. Sie wollen ein schönes Fest erleben und mit leuchtenden Augen ihre Geschenke auspacken. Keine vor Fieber glänzenden Augen bitte.
Und ich seh mal zu, dass ich auch wieder auf den Damm komme. Bin zwar nur erkältet aber Nase zu und Halsschmerzen braucht halt auch kein Mensch. Unterdessen hoffe ich, dass sich der Kleine noch gut Zeit lässt. Aber Geburten starten ja meistens auch erst dann, wenn der Infekt überstanden ist. Hab ich gehört…
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