Mama hat Bock auf Arbeit
Mamasein ist der anstrengendste Job der Welt. Hätt ich früher nicht geglaubt, ist aber so. 24/7 im Einsatz sein. Aber man kriegt ja so viel zurück! Augenringe zum Beispiel. Mir jedenfalls reicht das nicht mehr lange. Ich will wieder arbeiten.
Meine Kleine ist ein drei viertel Jahr alt. Durch das kurze Beschäftugungsverbot vorm Mutterschutz bin ich aber schon ein ganzes Jahr zu Hause. Zu tun gibt es hier wirklich genug. Vor allem, weil wir auch jeden Nachmittag unterwegs sind, Johannas Freunde treffen, auf dem Indoor-Spielplatz sind, die Zoo-Jahreskarte nutzen, in der Bibliothek rum hängen oder… Aber mir fehlt etwas. Es gibt Mamas, die in ihrer Rolle voll und ganz aufgehen. Auch ich tue das. Beim zweiten Kind irgendwie sogar mehr als beim Ersten. Weil ich innerlich besser loslassen konnte. Ich habe mich mittlerweile von vielen Vorstellungen verabschiedet, die ich beim ersten Kind noch hatte. Das Märchen von der Vereinbarkeit zum Beispiel. An das habe ich geglaubt. Aber jetzt mal ehrlich. Vereinbarkeit gibts überhaupt nicht. Entweder ich bin in der Arbeit oder ich verbringe Zeit mit meinen Kindern. Dass man beides haben kann, stimmt halt nicht. Jedenfalls nicht gleichzeitig.
Entweder ich bin in der Arbeit und gehe meinem Job nach. In dieser Zeit werden meine Kinder fremd betreut und haben die Mama nicht bei sich. Oder ich verbringe Zeit mit meinen Kindern. In dieser Zeit kann ich aber nix arbeiten. Nicht mal eine Mail beantworten geht dann. Weil das Baby auf der Tastatur rum haut, sich nicht weg schieben lässt und es im Kinderzimmer plötzlich verdächtig ruhig geworden ist. Also muss ich schnell nach Johanna schauen gehen und immer so weiter. Konzentriert arbeiten geht nicht mit Baby und Kleinkind. Jedenfalls nicht mit meinen Kindern. Und ICH kann das nicht. Andere vielleicht schon. Aber wurscht. Wenn ich das eine mache, geht das andere nicht. Punkt. Und dass ich Karriere mache, während meine stets fröhlichen Mädchen schon mal den Tisch decken um mein, natürlich selbst gekochtes, köstliches Mahl einzunehmen, wird halt nix. Punkt.
So. Ein schlechtes Gewissen hab ich jetzt aber trotzdem nicht (mehr). Jedenfalls nicht soooo stark. Mama geht arbeiten und in dieser Zeit haben die Rüben hoffentlich viel Spaß in Krippe und KiTa. Über den Wiedereinstieg hab ich schon mit meinem Chef geredet. Da schaut alles ganz gut aus. Und als ich da so war, im guten alten Großraumbüro, Stimmengewirr meinen Kopf umwehte und der Duft des Kaffees in der Nase kitzelte, da habe ich mich wirklich gefreut. Darauf gefreut, bald wieder Teil von dem Ganzen hier zu sein. Und nicht „nur“ Mama. Vor allem weil ich auch einen anderen Aufgabenbereich bekommen soll und weil meine Arbeitszeiten nicht mehr so starr sein sollen, wie zwischen den Kindern. Da habe ich mich nämlich zwischen Kinderbetreuung und Arbeiten zerrissen. Das wäre so nicht lange gut gegangen. Also auf ein Neues! Viel Zeit bleibt nicht mehr. Meine Püppi wird bald schon ein Jahr alt und dann wird sich unser Alltag verändern. Hoffentlich geht das alles gut!
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