Wann kommst du endlich da raus? – Ungeduld auf den letzten Metern Schwangerschaft
Ich hab die Weiber nie verstanden, die schon Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin gemeint haben, dass ihre Kinder hoffentlich und bitte schön früher kommen sollen. Jetzt bin ich Eine von ihnen.
Konnte ich nie nachvollziehen. Den Wunsch, dass das Baby möglichst zwei Wochen oder gar noch mehr vorm Termin kommen soll. Warum auch? Es dauert so lange, wie es eben dauert. Und das aus gutem Grund. Jeder Tag im Mutterleib ist wichtig und nicht ohne Grund, geht der Impuls zum Start der Geburt vom Baby aus. Immer vorausgesetzt, dass medizinisch nichts dagegen spricht. Und jetzt? Tja. Jetzt bin ich runter von meiner hässlichen Arroganz und wünsche mir nichts sehnlicher, als ENDLICH mein Baby in den Armen zu halten. Dabei hat er theoretisch noch neun Tage bis ET. Und da meine Mädels beide eine Punktlandung hingelegt haben, rechne ich die ganze Schwangerschaft schon nicht wirklich damit, dass es viel früher losgehen könnte. Zumindest war das bis vor einer Woche so.
Pünktlich zum neuen Jahr starteten die Wehen. Weiß der Geier, was das für welche sein sollen. Übungswehen, Vorwehen, Senkwehen. Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich seit einer Woche immer wieder Schmerzen habe. Nachts gern auch über mehrere Stunden und in regelmäßigen Abständen. So kann ich natürlich nicht schlafen. Und mit einer neuerdings wieder sehr anhänglichen Zweijährigen ist das mit dem Schlafen noch schwieriger. Unser Paulinchen kommt jetzt nämlich immer schon kurz nach Mitternacht hoch zu uns ins Bett. Darf sie natürlich auch. Ich hab meinem Mann (nicht ganz ohne eigennützige Hintergedanken) eine zwei mal zwei Meter zwanzig große Bettdecke zu Weihnachten geschenkt. Weil ihm die normalen nur bis zu den Knöcheln reichen und damit er mehr Kapazitäten hat, die Kinder unser seine Decke zu nehmen. Er findet sie super. Die Mädels sind leider nicht überzeugt. Die kleben trotzdem wie die Saugnäpfe an mir. Super Sache mit dem dicken Babybauch. Nicht.
Wobei. So groß ist der Babybauch auch nicht. Der ist im sechsten Monat gefühlt im Wachstum stehen geblieben. Wenn ich auf dem Rücken liege, sieht man kaum die Kugel. Das ist verrückt! Wo zum Teufel hat sich das Baby versteckt? Ich sehe bestimmt nicht aus, wie jemand, der kurz vor der Geburt steht. Das beunruhigt mich. Ebenso wie die stechenden Schmerzen, wenn ich länger stehe oder laufe und dass ich seit Tagen kaum noch Kindsbewegungen spüre. Letzteres kenne ich allerdings schon vom Paulinchen. Bei ihr war es ähnlich in Sachen Bewegungen. Die Schmerzen allerdings kenne ich nicht. Und das zermürbt natürlich. Hinzu kommt, dass eine liebe Bekannte von mir gestern ihren Sohn bekommen hat. Ihr ET war einen Tag nach meinem. Und weil sie ihren Erstgeborenen weit übertragen hat, sind wir beide davon ausgegangen, dass ich das Rennen machen werde. Als sie mir schrieb, dass die Wehen nachts um drei eingesetzt haben, warf mich das richtig aus der Bahn. Waaaaaassss? Jetzt schon? Aber warum denn du? Ich bin doch zuerst dran! Wie albern und kindisch das ist. Und so unnötig auch. Ob es jetzt noch neun Tage sind, ob er morgen kommt oder erst in zwei Wochen: Seine Tage im Bauch sind definitiv gezählt. Warum also fällt es mir so kacke schwer, das einfach hinzunehmen?
Ich achte auf jedes noch so kleine mögliche Anzeichen. Dabei sollte ich es besser wissen. Sowohl der Blasensprung bei Nummer eins als auch die erste Wehe bei Nummer zwei kamen völlig ohne jede Vorankündigung. Und trotzdem. Maaaaahhhhn! Ich habe jetzt eine schöne Hebammenweisheit kennen gelernt, die besagt dass eine Schwangerschaft 38 Wochen und zwei Jahre dauert. Und ganz ehrlich? Das ist leider sowas von wahr! Nächste Woche melde ich mich dann vielleicht schon mit Babynews. Oder eben nicht.
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