Einen Scheiß macht die Mama!
Würde ich gern sagen. Mache ich aber nicht. Stattdessen rackere ich mich ab im Muddi-Hamsterrad. Immerhin der fünfte Geburtstag unserer Mittleren ist überstanden. Für den Indoor-Spielplatz gab es gnädigerweise einen Daumen nach oben.
Den bekomme ich in letzter Zeit nicht allzu oft. Denn unsere Pauline ist emotional breit aufgestellt. Als Oma und Opa gerade die Heimreise angetreten sind, hat sie erstmal ausgiebig geschrien. Eine Viertel Stunde circa. Völlig hysterisch. Als ich endlich zu ihr durchdrang, erklärte sie mir stoßweise sabbernd den Grund ihres Unmutes. Man habe sie beim Mittagessen angeschaut. Alle sollen gefälligst auf die Uhr an der Wand gucken, wenn sie an den Tisch kommt. Ja, gut. Wer kann die Bedürfnisse eurer Gnaden auch erahnen? Boah, ey! So geht das gerade ständig. Und es zehrt. Wenn‘s aber nur die Pauline wäre…
Zimmermann dringend gesucht
Über die Arbeit will ich grad mal gar nicht sprechen. Da gibt es auch das ein oder andere Thema. Aber das lasse ich hier beiseite. Wenn ich grad schonmal dabei bin, kann ich mich aber direkt über unsere Baustelle ausjammern. Wir brauchen ziemlich dringend einen Zimmermann, der uns begleitet und unterstützt. Keinen, der zwei Wochen mit Mitarbeitern durch knüppelt aber einen, der uns einmal zeigt, wie wir es angehen können. Zwischendrin mal guckt, ob wir auf dem richtigen Weg sind und uns hinterher das Ding abnehmen kann. Ich habe nämlich keine Lust mehr auf das kleine Zimmerchen bei meiner Schwiegermutter. Die Kinder haben keinen Raum, um sich auch mal aus dem Weg zu gehen. Wir müssen die ganze Zeit im Auto hin und her fahren, um sie in Schule und Kindergarten zu bringen und wieder abzuholen.
Leben mit der Baustelle: Zwischen Zuversicht und Zusammenbruch
Wir stehen öfter mal um 12 Uhr in der Küche und diskutieren darüber, wer jetzt die Kinder holt. Simon macht das laut unserer Abmachung. Ich muss jede kinderfreie Minute zum Arbeiten nutzen, weil ich keine Lust habe, mich abends nochmal dran zu setzen. Aber wurscht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir niemals ins Haus einziehen können. Auf der anderen Seite haben wir aber auch schon super viel geschafft. Nicht nur am und im Haus. Auch auf der sozialen Komponente.
Organisierter Kindergeburtstag: Bezahltes Aufräumen
Paulines Geburtstag musste ich zwar spontan von Schatzsuche am See auf Indoor-Spielplatz verlegen aber das Event an sich, lief super harmonisch. Ich habe zwei Mütter kennen gelernt, weil Pauline zwei Mädels eingeladen hatte. Die wollten sicher gehen, ihren Nachwuchs keinen potenziellen Massenmördern zu überlassen. Das kann ich verstehen. Und ich freu mich ja auch immer darüber, neue Leute kennen zu lernen. Und hinterher nicht die ganze Sauerei nach nem Kindergeburtstag aufräumen zu müssen, ist auch ziemlich lässig. Trotzdem hab ich im Vorfeld natürlich geplant. Spiele für die Zeit am Tisch (Kacka-Alarm und Perlenarmbänder selbst gestalten), Geburtstagsgeschenke, einpacken, dekorieren, Leute informieren etc.
Großeltern-Overload
Meine Eltern waren hier. Zum ersten Mal in der Region. Zum ersten Mal bei meiner Schwiegermutter. Zum ersten Mal unser Haus gesehen… Ihre Äußerungen zu unserem neuen Leben, waren schwer zu deuten. Ländlich. Schlechtes Wetter. Hässliches Hotel. Haus ist aber schön. Ja denn… Auf dem Kindergeburtstag waren sie eine echte Hilfe, weil sie die ganze Zeit mit riesengroßen Herzchen in den Augen ihren Enkeln hinterher gewackelt sind. So hatte die immer jemand gut im Blick (oder vor der Handykamera) und ich konnte Anflüge von Vernachlässigt-Fühlen der kleinen Geburtstagsgäste abfedern. Paulinchen lief die ganze Zeit kichernd und händchenhaltend mit ihrer neuen Freundin Laura durch die Gegend. Wie sich herausstellte, wohnen die auch noch quasi direkt hinter unserem Haus. Und das gibt mir Hoffnung. Freunde würden sicher helfen. Beim Ankommen und Einleben. Wir müssen jetzt einfach die Arschbacken zusammenkneifen und uns Schritt für Schritt voran tasten.
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