Babys 61. Woche: Jede Schwangerschaft ist (offensichtlich) anders
Ich bin in der 14. Woche und die fucking Übelkeit ist fast weg. Nur noch wenn ich Hunger habe, wird es brenzlig. Also habe ich einen anständigen Snack-Vorrat in Handtasche und Schreibtisch. Dafür kommen neue, unangenehme Begleiterscheinungen. Bei der letzten Schwangerschaft war das alles viel einfacher…
Ich verkläre nicht. Es stimmt. Ich hab ja den Blog hier als Beweis. Bei Johanna hatte ich nach Ausbleiben der Periode zwar schon so eine Ahnung aber DIESE Schwangerschaft hat mich praktisch angesprungen. Seit Mitte Juli ist mir schlecht. Jeden Tag. Nicht nur so flau im Magen, sondern ordentlich. Ich lag am elften Juli die ganze Nacht wach, mit der unerschütterlichen Erkenntnis, dass ich schwanger bin. Ich hab sogar schon Folsäure eingekauft! Dabei müsste es, wenn man jetzt zurück rechnet, am 7. Juli erst geklappt haben. Zu dem Zeitpunkt habe ich gar nicht damit gerechnet, dass es klappen könnte, weil ich überzeugt davon war, dass die in Frage kommenden Tage schon vorbei wären. Tja.
Mein Kreislauf ist auch nicht in Schuss und ich bin weiß wie die Wand. Gespenstisch! Außerdem bin ich müüüüüüde! So müde, wirklich. Wenn ich meine Maus halb acht ins Bett bringe, könnte ich auf der Stelle auch einschlafen. Mach ich aber nicht weil ich ja noch Zeugs erledigen muss. Aber viel später als neun wird’s bei mir auch nicht. Das mit Übelkeit und Kreislauf geht erst seit ein paar Tagen wirklich besser. Dafür melden sich jetzt (endlich) die Möpse zurück. Die habe ich schon vermisst! In Schwangerschaft Nummer eins waren meine Brüste das erste Anzeichen überhaupt. Die taten derartig weh! Und zwar spätestens ab Woche sechs. Ich habe schon befürchtet, dass meine Brüste dieses Mal einfach klein bleiben aber nein: Die haben jetzt den Turbo eingelegt. Wenn mein (großes) Baby auf mir rum turnt, darf sie bloß nicht in die Nähe kommen. Auauauauau. Auf dem Bauch liegen geht deshalb auch nicht mehr. Ich bin ja ganz froh, dass ich oben rum wieder mehr Umfang bekomme. Nach dem Abstillen war ich nämlich wieder bei Körbchengröße A. Und in der letzten Schwangerschaft und auch der Stillzeit hab ich mich an die größere Ausgabe schon gewöhnt. Aber egal. Warum kommen die jetzt? Ich denke, im zweiten Trimenon hat man endlich seine Ruhe nach dem Hormonchaos der letzten Wochen und Monate? Na dann halt nicht. Und es ziept im Bauch. Immer mal wieder. Hatte ich beim ersten Mal auch nur ganz am Anfang. Dafür bin ich dieses Mal nicht von Pickeln übersät. Und das ist ja auch was wert. So.
Jetzt gibt es verschiedene Theorien zu unterschiedlich verlaufenden Schwangerschaften. Die wissenschaftlich Fundierte besagt, dass jede Schwangerschaft anders ist und dass man aufgrund der Beschwerden keinerlei Ableitungen bilden könnte auf Gesundheitszustand und Entwicklung des Kindes oder gar auf das Geschlecht. Jahaaa! Und da sind wir beim Thema. Es gibt nämlich irre viele Leute, die sagen, dieses Mal wird es ein Junge! Woher sie die Annahme nehmen? Weil meine Schwangerschaftssymptome diesmal anders beziehungsweise stärker ausgeprägt sind. Wissenschaftlich ist da nix dran. Das weiß ich auch aber da ist diese ebenfalls schwangere Freundin, die sich sicher war, einen Jungen zu bekommen weil es ihr dieses Mal genau so ging wie beim letzten Mal. Es ist tatsächlich ein Junge. Aber gut. Die Chancen, dass sie Recht hat, standen 50/50. Ich selbst habe gar keine Tendenz. Bei Johanna war ich mir sicher, dass sie ein Bub wird. So viel zum Thema Mutterinstinkt. Das war bitter für mich. Nicht weil sie ein Mädchen ist, ich hätte mich über beides gefreut. Aber wenn ich in diesem Punkt schon so falsch liege, was bin ich dann für eine Mutter? Sowas in der Richtung dachte ich damals. Vielleicht lassen wir uns dieses Mal auch einfach überraschen. Dann haben die anderen noch ganz lange was zum Spekulieren.
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