Hirn wie Emmentaler – unsere Woche
Nach dreiwöchiger Abwesenheit habe ich nun meine erste Arbeitswoche hinter mir. Und hatte wieder Zeit für gar nichts. Und wenn ich doch was Außerberufliches geschafft hab, isses in die Hose gegangen.
Zwei Mal die Woche Physio, ein Arzttermin im Schnitt, die Termine der Kinder, die in der Arbeit sowieso und dann hat der Mann auch noch Verpflichtungen, die man im Kopf haben soll. Ich komme gerade ehrlich an meine Grenzen. In der ersten Schwangerschaft ging mir das immer so auf den Kranz, dass jeder gefragt hat, ob ich schusselig geworden bin. Bin ich nicht. Warum auch? Musste ja nur an meinen Kram denken. In der zweiten hatte ich auch noch alles im Griff. Zumindest bis es mir die Bandscheiben rausgehauen hat und ich vor Schmerzen eh nicht mehr denken konnte. Und jetzt? Jetzt passieren mir ständig so richtig blöde Sachen! Ich habe alle Termine und alles Wichtige beisammen. Okay, die meisten / wichtigsten Sachen. ABER: Ich verliere Dinge. Ständig. Und diese Woche tat das ehrlich weh.
Am Dienstag hab ich mein Langzeit-EKG abgeholt, das ich am nächsten Morgen anlegen sollte. Am Abend kam der Panik-Anruf einer Arzthelferin. Das zweite EKG der Praxis sei nicht termingerecht zurückgegeben worden. Ob ich meins bitte wieder herausrücken würde? Ich war gerade beim Kochen, kam vom Spielplatz. Die Kinder hungrig und sowas von bereit für die Badewanne. Seit vier Uhr auf den Beinen… Entsprechend begeistert war ich. Nochmal von der Arbeit verschwinden und auf die Mittagspause verzichten, um noch einmal das Ding zurück zu bringen? Und damit nicht genug. Ich brauche natürlich einen neuen Termin und muss es dann WIEDER abholen und zurück bringen und weil der Tag nur 24 verdammte Stunden hat, ist das eine echte Challenge für mich. Hab ihr dann vorgeschlagen, dass sie es am nächsten Morgen bei mir in der Arbeit abholen könnte. Hat sie gemacht. Nächster Termin zum Abholen ist an einem Nachmittag. Dann eben mit den Girls.
Am Mittwoch bin ich am Nachmittag mit den Girls auf der Wiese auf eine Biene getreten. Und japp, sie hat gestochen, das arme Viech. Und alles was ich denken konnte war: „Oh nein, ich habe eine Biene getötet!“ Das schlechte Gewissen habe ich immer noch weil ich immer noch nicht auftreten kann. Gegen Bienengift reagiert mein Körper nicht ganz so arg wie auf Wespen und Hornissen aber für meinen Geschmack immer noch übertrieben. Mein Fuß sieht aus, wie der, der Elefantenfrau. Weil es so pocht und juckt und sticht und halt einfach wehtut, hat mich das Insekt um die nächsten drei Nächte gebracht. Schlafmangel ist echt nicht förderlich für die Konzentration. Spätestens gegen Mittag verschwimmt der Bildschirm vor meinen Augen und ich bekomme heftig Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Ich hoffe einfach, dass die kommenden Nächste besser werden. Denn die Kinder sind nur noch selten für nächtliche Unterbrechungen verantwortlich. Jawoll. Eine echte Erfolgsmeldung. In ihren neuen Betten schlafen sie recht oft DURCH. Halleluja! Wir mussten nur fast vier Jahre warten!
Donnerstag bin ich direkt nach der Arbeit zur Physiotherapie gehetzt und zu Hause angekommen fiel mir auf, dass ich meine Kette hab liegen lassen. Ich hatte sie für die Therapie abgenommen. Es ist nicht irgendeine Kette. Sie war von Tiffany, mit einem großen silbernen Herzen für Johanna und einem kleinen aus Roségold für Pauline. Die große Blonde und die kleine Dunkle. Ein Geschenk von meinem Mann zur Geburt vom Paulinchen. Abgesehen vom finanziellen ein extrem großer emotionaler Verlust. Natürlich war sie nicht auffindbar. Weg. Ich hab Rotz und Wasser geheult. Doch statt Trost gabs von meinem Liebsten noch Mecker, wie ich so schludrig sein kann. Hat mir in dem Moment natürlich voll geholfen, nicht.
Als ich am Freitag dann auch noch an selber Location (Physio) einen Bügel vom Kinderwagen eingebüßt habe, zweifelte ich wirklich an meinem Verstand. Das dann doch nicht wahr sein, oder? Wir haben alles auf den Kopf gestellt aber er ist bisher nicht wieder aufgetaucht und er MUSS dort sein. Denn während der Therapie hat Pauline noch mit ihm gespielt. Werde ich vielleicht verrückt?
Zum Glück gibt’s ja das Wochenende. Mein Mann hatte gestern ein Beachturnier, war also den ganzen Tag aushäusig. Ich habe bis zum Nachmittag den Haushalt auf Vordermann gebracht, der bei so einer Woche einfach liegen geblieben ist und am Nachmittag waren wir auf einem Kindergeburtstag. Ohne Eltern eigentlich. Doch für Johanna gab es eine Ausnahme. Ich war also die einzige anwesende Mutter und alle Kinder hatten Spaß, nur meine wollten nach dem Kuchen dann auch bitte wieder gehen. Echte Partyanimals, die beiden. Allerdings glaube ich, dass die zwei die Woche genau so in den Knochen hatten wie ich. Dann sind wir eben zeitnah wieder nach Hause getrabt, haben Dinosaurier gebastelt und uns vor die Glotze gehauen. Manchmal sind Mascha, Sam und Peppa auch einfach alle, auf die wir Bock haben.
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