Hey sexy Mama!
Der Körper hat eine Wahnsinns-Leistung vollbracht. Das Kind ist im Idealfall gesund und entzückend anzuschauen. Und was machen wir Weiber? Genau. Hadern mit der Figur. Sind wir eigentlich alle bekloppt?
„Und welche Hosengröße hast du jetzt?“
„Leggins!“
Diesen Dialog hab ich neulich mit einer befreundeten Mama geführt. Sie wollte wissen, ob meine Hüfte nach den beiden Kindern auch breiter geworden ist. Also jetzt nicht mal speckig oder so. Sondern so rein anatomisch. Ist ja bei einigen Frauen ganz normal. Als ich ihr gesagt habe, dass dem nicht so sei in meinem Fall und dass ich jetzt sogar neu kaufen musste weil die alten Hosen zu groß sind, sagte sie mir freimütig ins Gesicht, dass sie mich hasst. Aber ich weiß schon, was sie meint. Ihre Tochter ist drei Monate älter als meine. Sie reißt sich bei der Ernährung unfassbar zusammen und hat seit der Geburt nur vier von 16 Schwangerschaftskilos abgenommen. Sie weigert sich beharrlich, ihre Garderobe zu erneuern. Deshalb trägt sie ausschließlich Leggins.
Ich wiege tatsächlich ein Kilo weniger, als vor der Schwangerschaft und vom Bauch ist keine Spur mehr zu sehen. Das hat mich überrascht und ich freu mich natürlich über diesen Umstand. Ich hatte schon nach der ersten Schwangerschaft, nach elf Monaten, ein Kilo weniger als beim Start. Sprich also: Nach beiden Schwangerschaften bin ich zwei Kilo leichter als in der Zeit, bevor ich überhaupt an Kinder gedacht habe. Beim ersten Mal hab ich aber auch dafür geackert wie blöde und es hat fast ein Jahr gedauert. Dass es dieses Mal so schnell ging (das Gewicht war nach drei einhalb Monaten wieder auf Ausgangslage), ist aber kein Zufall. Durch die Rücken-OP und die anschließende REHA hab ich viel früher mit Sport angefangen, als ich das ursprünglich getan hätte. Pauline war vier Wochen alt, als ich operiert wurde. Drei Wochen später startete schon die Reha. Jeden Tag sechs Stunden, davon überwiegend körperliche Betätigung. Eine Zweijährige daheim zu haben, mit der man jeden Tag auf den Spielplatz, ins Schwimmbad, den Zoo oder halt nur Einkaufen geht, tut sein übriges.
Mein Baby ist gerade so anspruchsvoll, dass ich zu nix komme. Essen mit eingeschlossen. Außerdem stille ich noch fast voll. Wir haben vor ein paar Wochen damit begonnen, Pauline am Tisch mit essen zu lassen. Also sie bekommt Brot, Gemüse (roh, gebacken, gekocht…), Fleisch oder Fisch. Natürlich alles nur in winzigen Portionen, die mittlerweile aber stetig größer werden. Aber den Großteil ihrer Ernährung bestreite ich als wandelnde Milchbar. Und seit der Reha gehe ich weiterhin mindestens zwei mal die Woche zum Krafttraining. Wir haben kein Auto. Die Krippe ist 2,5 Kilometer weg. Einfach. Ich rechtfertige mich jetzt seit einigen Zeilen dafür, dass ich wieder schlank bin. Weil ich trotz ganz viel Dazutun trotzdem ein schlechtes Gewissen habe. Gegenüber den Müttern, die nicht so viel Glück hatten. Oder denen, denen die Motivation fehlt. Oder beides.
Aber bei all den Sorgen und gesundheitlichen Problemen, die ich gerade habe, ist das jetzt EINE Sache, auf die ich richtig stolz bin. Ich finde mich gut, wie ich bin. Ich bin zufriedener mit meinem Gesicht, meinen Haaren (obwohl die immer noch ausfallen wie blöde – Danke ihr Drecks-Hormone!) und mit meinem Körper. Das ist eine tolle Leistung, finde ich. Denn den mochte ich nie. Meinen Bauch versuchte ich zum ersten mal in meinem Leben nicht zu verstecken, als ich schwanger war. Das erste Mal überhaupt trug ich eng anliegende Kleidung und versuchte nicht, den Bauch einzuziehen. Herrlich war das. Und irgendwie hadere ich jetzt viel weniger mit mir als früher. Anfang 20 hab ich noch 10 Kilo weniger gewogen und fand mich trotzdem fett. Wie traurig ist das bitte? Und woher kommt der Wandel? Ich bin tief drinnen in meinem Herzen einfach glücklicher als früher, denke ich. Trotz Trotz, Schlafmangel und anspruchsvollen Kindern. Meine Kinder sind die Liebe. Wie kann man da mit dem Körper hadern, der sie geschaffen hat? Eben.
Hinterlassen Sie einen Kommentar