Babys 81. Woche: Hält die Narbe noch? - Notfall-Termin
Wöchentlich trabe ich zum CTG zu meiner Frauenärztin in die Innenstadt. Das ist nicht der nächste Weg. Aber weil ich schon so viele Jahre bei ihr bin, habe ich noch nicht gewechselt. Und dabei bin ich schon lange nicht mehr zufrieden dort…
Schon in meiner ersten Schwangerschaft habe ich mich nicht gut aufgehoben gefühlt. Doch weil ich keine Ahnung hatte von Schwangerschaft und allem was dazu gehört, habe ich nicht allzu viel in Frage gestellt, was sie gesagt oder gemacht hat. Dazu muss man aber auch sagen, dass meine erste Schwangerschaft wirklich unkompliziert war. Ich war bis zum letzten Tag fit und aktiv. Schwimmen, laufen, Rad fahren und energiegeladen war ich. Ebenfalls schwangere Freundinnen, die sich nicht mehr die Fußnägel lackieren / Beine rasieren / Schuhe zubinden konnten, hab ich nicht verstanden. Was bitte ist denn deren Problem? Haha! Danke Karma, jetzt weiß ich es! Denn nachdem es mir ein paar Wochen lang etwas besser ging, lässt mein Körper mich jetzt so richtig hängen!
Zum Glück hab ich noch die Physio-Termine bekommen. Es tut unfassbar gut, den schmerzenden Knoten unter dem rechten Schulterblatt wegmassiert zu bekommen. Das hält zwar immer nur ein paar Stunden an aber für den Moment ist es super. Sonst tut der Rücken nämlich die ganze Zeit so weh, dass ich das Gefühl habe, kaum atmen zu können. Lange sitzen ist unmöglich. Also länger als zehn Minuten. Dann muss ich aufstehen oder mich hinlegen.
Was auch nicht geht, ist Laufen. Ich watschle. Ich schleiche. Und selbst das tut weh. Rennen um die Tram noch zu erwischen, ist unmöglich geworden. Das sticht und drückt und zieht im Unterleib. Und die Narbe zwackt dabei. Deshalb erledige ich Wege nur noch mit dem Fahrrad. Darauf sitze ich mit O-Beinen um mit den Knien am Bauch vorbei zu kommen. Kämpfe gegen das Sodbrennen (durch die nach vorn gelehnte Haltung) und hole meine Tochter aus der Krippe, fahre zu kilometerweit entfernten Arztterminen und erledige Einkäufe.
Jetzt kann ich meinen rechten Fuß nicht mehr anwinkeln. Die rechte Arschbacke ist auch taub. Liegt das Baby auf einem Nerv? Keine Ahnung! Alles in allem beunruhigt mich diese Ansammlung an Beschwerden. Dazu kommt, dass ich meine Maus viel seltener spüre als noch vor ein paar Tagen. Doch einen Termin bei meiner Frauenärztin bekomme ich bis zur Geburt nicht mehr. Sie hat mich jetzt eh so oft enttäuscht, dass ich nicht mehr gerne in die Praxis gehe. Bei der Anmeldung in der Klinik meinte der Arzt, dass sie in der 37, 38. Schwangerschaftswoche nochmal per Ultraschall kontrollieren sollte, wie sich Baby und Kaiserschnittnarbe so verhalten. Weil sich dann abschätzen lässt, wie die Spannung auf der Narbe ist und ob das Kind nicht zu groß wird. Tja. Macht sie nicht.
Auf die Frage ob sie mir was gegen Sodbrennen verschreiben kann (ich kann nicht einschlafen und habe einen Eimer neben dem Bett – kein Kommentar weiter dazu), meinte sie, ich soll mich halt in der Apotheke beraten lassen. Beim Eisen war es genau so. Ich habe zehn Wochen darum gebeten, mal den Wert zu checken, weil ich leichenblass und müde war. Dann hat sie irgendwann in der 30. Woche mal Blut zapfen lassen. Am nächsten Tag der Anruf der Arzthelferin. „Ihr Eisenwert ist viel zu niedrig!“ Aha, keine Zahl dazu. „Besorgen Sie sich Tabletten in der Apotheke.“ Bekomme ich ein Rezept? „Nein!“ Wie kann ich die nehmen mit meinen Schilddrüsentabletten? „Keine Ahnung. Fragen Sie in der Apotheke.“ Boah, ich will echt kein Hypochonder sein aber normal ist das doch nicht, oder? Hab jetzt einen Notfalltermin bei der Gynäkologin meiner Nachbarin und ein mega schlechtes Gewissen deshalb. Als Notfall sehe ich mich nicht. Aber mal schauen, was die sagt.
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