Babys 53. Woche: Generationskonflikte?

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Hallo zurück aus dem Sauerland! Ich war mit Johanna ein paar Tage bei den Großeltern, also meinen Eltern. Und dort wurden wir mit lustigen Sachen konfrontiert. Die ich teilweise erstmal gar nicht lustig fand. Zum Beispiel eine übergriffige Oma…

Meine Mutter mit ihrer Enkelin. Selbstverständlich krabbelt Oma auch auf das Teil drauf.

Punkt 1: Wenn man Eltern hat, die weit weg wohnen und ihre Enkel wenig sehen, ist Skype eine echte Bereicherung. Meine Mausi hat die Oma tatsächlich sofort erkannt und sich mega gefreut, sie zu sehen. Das hätte ich so nicht gedacht. Hat mich positiv überrascht. Und meine Mutter natürlich auch. Die war ganz aus dem Häuschen. Als wir bei meinen Eltern ankamen, traf mich fast der Schlag. Die ganze Wohnung war gerammelt voll mit Spielzeugen. Doofes Spielzeug, super schönes Spielzeug, Kuscheltiere, ein Bobbycar (!), Plüschtiere, Bücher. Als ich meine Mum fragte, woher sie denn all die Sachen habe, erklärte sie fröhlich, dass Ebay Kleinanzeigen einfach so verlockend ist. Sie hat schon einen riesigen Berg von einer netten Frau für 17 Euro bekommen und dann hat sie nochmal in Sachen Bobbycar zugeschlagen. Aha. Eigentlich ist das wahnsinnig lieb von meiner Mum. MEINE Oma hat sich immer einen Scheiß für mich interessiert (es ist okay, sie hat 13 Enkel und weiß Gott wieviele Urenkel). Da kann ich mich freuen, dass Johannas Oma so engagiert ist. Tatsächlich hatte ich trotzdem ein mulmiges Gefühl dabei. Will meine Mutter die Kleine gleich bei sich behalten? Blöder Gedanke von mir. Ich weiß!

Aber dann geht’s ja so weiter. Johanna entfleucht ein minimal kleiner Laut der Unzufriedenheit und meine Mutter springt auf, um sie auf den Arm zu nehmen. Oder wenn wir mit dem Auto irgendwohin gefahren sind. Kaum eingeparkt – zack – ist sie aus der Karre gesprungen und zum Rücksitz geeilt um ihre Enkelin aus dem Sitz zu befreien. Dabei ist das doch mein Job! Baby trösten? Mein Bier! Ich muss öfter mal ein bisserl schlucken aber tatsächlich sage ich gar nichts. Soll sie! Denn ich kann mich nicht erinnern, meine Mama jemals so glücklich und ausgelassen gesehen zu haben. Sie schiebt meine Maus mit Brummgeräuschen durch die Wohnung (und das mit ihrem kaputten Rücken!), sie planscht völlig losgelöst mit Johanna im Schwimmbad und sie strahlt, strahlt, strahlt. Und das ist so wunderbar, dass ich einfach mal die Füße still halte. Schließlich haben die beiden sonst kaum etwas voneinander. Und das ist ganz schön traurig.

Ich bin öfter mal neidisch auf Freunde, die am Wochenende entspannt ins Kino gehen. Deren Kinder sicher betreut werden von den eigenen Eltern und am besten gleich die Nacht bei den Großeltern verbringen. Am nächsten Tag werden die Enkel dann gegen Mittag vorbei gebracht. Das ist schon echter Luxus. Meine Mum wäre die Erste, die HIER schreit wenn ich sie um sowas bitten würde. Aber 600 Kilometer sind eben 600 Kilometer…

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