Frühlingsgefühle – Weg mit dem (Muddi-)Speck
Sonne satt! Wie herrlich ist es gerade bei uns! Frühling im Februar. Wunderbar! Das sorgt für Frühlingsgefühle und die wiederum sorgen bei mir immer für blinden Aktionismus. Kleidung, Ernährung, Sport. Jetzt muss alles umgekrempelt werden. Mal gucken wie lange.
Ich war vor ein paar Tagen mit meiner Nachbarin unterwegs. Eigentlich wollten wir in den Zoo. Aber weil sie ihre Jahreskarte vergessen hatte, haben wir uns spontan umentschieden und haben die Sonnenstrahlen für einen schönen Isarspaziergang genutzt. Wenn man das so nennen kann. Denn obwohl wir letztlich rund acht Kilometer gelatscht sind, waren wir in Zeitlupe unterwegs. Der Grund: Die Wege sind noch nicht ganz frei vom Schnee. Dafür gibt’s knietiefe Pfützen auf die fahren die Kids einfach ab wie nix. Wir waren froh, dass wir die Matscheklamotten angezogen hatten. Am Ende hatten meine Kinder trotzdem nasse Füße, nasse Haare und schlammbespritzte Gesichter. Aber unter der Schlammkruste gabs rote Wangen, glänzende Augen und ein dickes Grinsen. Und weil wir ne Badewanne haben, nehmen wir sowas locker. Aber das nur am Rande. Auf diesem laaaaangen Spaziergang hatten wir endlich mal wieder Zeit zum Quatschen. Das war klasse. Denn bei den Playdates drinnen geht irgendwie nie ein richtiges Gespräch. Ständig will einer was, man muss schlichten oder Apfelschnitze kredenzen. Dieses Mal also endlich ein Gespräch. Und worum ging es unter anderem – tiefgründig wie wir eben sind?
Genau. Um eine Zahl auf der Waage. Nachdem wir alle beide stolz wie Bolle waren, nach den beiden Schwangerschaften wieder unter 60 gerutscht zu sein, liegen wir da neuerdings beide wieder drüber. Und obwohl das natürlich nur eine Zahl und ohne Bedeutung ist, ist sie doch ein Indikator. Für zu wenig Bewegung. Für zu viele Kekse und ja, ich bin echt die Letzte, die sich darüber wundern sollte, dass sie zugenommen hat. Es ist halt nicht besonders figurfreundlich, ganze Mahlzeiten mit Kinderriegeln zu ersetzen. Weiß ich natürlich. Aber die sind so lecker! Und es ist ja nicht nur die Zahl. Wir fühlen uns unwohl. Das muss ja aber nicht so bleiben. Müssen wir eben was tun. Und ich genau das mache ich jetzt!
Nachdem diese Woche der Schnee halbwegs weggetaut war, hab ich wieder angefangen, in die Arbeit zu radeln. An den Wochenenden gehe ich wieder laufen und an der Ernährung schraube ich auch. An sich esse ich ziemlich gesund. Bis zum Abend. Da schaufle ich dann Eis und Schokolade rein. Gern noch mit süßen Getränken runter gespült. Mit Malzbier zum Beispiel. Also brauche ich auch nicht groß Ursachenforschung betreiben. Geh ich einfach weiterhin um acht mit den Kindern schlafen, habe ich keine Gelegenheit mehr zum Naschen. Aber ob das die Lösung ist? Mal gucken.
Und pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen überkommt mich auch wieder der Ausmiste-Wahn. Ich sortiere die Hälfte meines Kleiderschrankes aus. Ich liebe das. Endlich Platz! Klamotten, die ich länger als ein Jahr nicht getragen habe, zieh ich eh nie wieder an. Ist so. Also ab damit ans Rote Kreuz. Und weil ich dann wieder Platz habe, kann ich mich wieder neu eindecken. Interessanterweise habe ich zur Zeit wieder fast den gleichen Vorlieben wie mit 16. Ich bin nach über 15 Jahren wieder blond, mag Gelb und schwarze Hosen. Mein Freund Patrick hat mich darauf aufmerksam gemacht, indem er mir ein altes Foto schickte, das er beim Speicher aufräumen gefunden hatte. Speicher aufräumen. Offensichtlich bin ich nicht die Einzige, die ein paar Sachen neu sortiert 😊. Ich nehme den Schwung jetzt jedenfalls so lange mit, wie es irgendwie geht. Wer weiß, wie lange er anhält! Und jetzt muss ich los. Joggen im Ostpark.
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