Babys 72. Woche: Frohes Neues Ihr Langweiler!

3 Minuten zum lesen

Ein weiterer Jahreswechsel mit Alkoholverbot steht an. Dafür mit Kleinkind. Wie begehen wir den am schlauesten? Vor allem wenn das größte Problem die Frage ist, wie man überhaupt bis Mitternacht auf den Beinen bleiben soll.

Super Sache an Neujahr: Brunch mit einer schwangeren Freundin. Die Straßen sind am Morgen wie leer gefegt. Schon gut, wenn man ohne Kater wach wird.

Unsere Silvester-Planung brechen wir dieses Jahr genauso übers Knie wie früher auch schon immer. Circa eine Woche vorher hören wir uns im Freundeskreis um, wer wie den Jahreswechsel feiert. Wir könnten zu Freunden gehen aber bei denen ist auch noch Familie von Weihnachten zu Besuch und da würde ich mich wie ein Eindringling fühlen. Meine Lieblingsnachbarin / Freundin macht Raclette mit einem befreundeten Paar und deren zweijährigen Zwillingen. Die kennen wir von gemeinsamen Treffen und Ausflügen mittlerweile auch schon ganz gut, also ist die Silvesterplanung schnell beschlossen. Raclette ein Stockwerk tiefer! Das ist perfekt. Ich kann unsere Maus nämlich ganz normal in ihr Bettchen legen und höre per Babyphone sofort, wenn sie wach werden sollte. Außerdem habe ich jederzeit die Möglichkeit, mich auszuklinken. Großartig.

Trotzdem nagt ein bisschen Wehmut an mir. Früher waren wir an Silvester noch unterwegs und haben es richtig krachen lassen. Sechs Erwachsene und vier Kinder (der Sohn meiner Nachbarin ist nur vier Wochen älter als Johanna) versprechen nicht die Art Party, die ein Teil von mir irgendwie gern hätte. Aber jetzt ist es eben so. Ich habe angefangen, immer mehr zu akzeptieren, dass mein Leben nicht mehr das Gleiche ist wie vor den Kindern. Und es macht mir auch immer weniger aus. Das beginnt mit meinen Hobbys, denen ich langfristig nicht nachgehen kann, meiner (Nicht-)Karriere und geht bis zu Feierlichkeiten oder anderen Sachen, die mir früher wichtig waren und die heute einen anderen Stellenwert haben.

Ja, so ist das am Jahresende. Da zieht man Bilanz. Ich arbeite jetzt fast seit einem halben Jahr wieder, bekomme in wenigen Wochen (bald wird es einstellig!) meine zweite Tochter und mein Leben gehört schon lange nicht mehr nur mir. Aber das ist alles gewollt und gut so.

Der Abend ist dann auch ganz schön. Meine Nachbarin hat die Wohnung spitzenmäßig dekoriert, unsere Kids brettern sich Möhrchen, Fleischstückchen, Brot und Kartoffeln rein und verwüsten die Wohnung. Gut, dass wir nicht in unserer Wohnung sind. Für das Chaos bräuchte ich hinterher ne Weile. Sogar unseren Hochstuhl haben wir von oben mitgenommen. Also hat jedes Kind seinen Platz am Tisch. Zumindest theoretisch. Praktisch rennen die vier Hasen lieber durch die Gegend und holen sich ab und zu ein Häppchen von Mama und Papa. Halb neun ist meine Tochter so erledigt, dass ich sie zum Schlafen hoch bringe. Sie fällt praktisch sofort in den Tiefschlaf. Kein Wunder. Das war ein ungewohnt langer Tag für sie. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht auch direkt einzuschlafen und gehe wieder runter. Die anderen Kinder halten länger durch. Der Nächste kippt halb zehn aus den Latschen. Nur die Zwillinge, die halten so gar nichts von dem Plan, schlafen zu gehen. Kurz nach elf geben ihre Eltern auf und verkünden, heim zu fahren. Sie wollen es ihren Mädels nicht antun, sie nach einem viel zu kurzen Nickerchen kurz nach zwölf zu wecken und dann durch die lärmende Silvester-Hölle draußen, heim zu fahren. Das ist sehr schade, aber auch verständlich. Sie kennen ihre Kids am besten und wissen, wie sie auf bestimmte Reaktionen reagieren.

Und so stoßen wir um Mitternacht eben nur zu viert an. Mit alkoholfreiem Sekt, ebensolchen Cocktails und Um-den-Hals-fallen. Danach gießen wir Blei und um eins gehen mein Mann und ich, hoch zum Schlafen. Ich bin durch! Unsere Maus leider nicht so. Die ist von halb zwei bis halb vier blitzwach. So ein Mist! Aber da muss ich dann auch noch durch. Dafür schläft sie am nächsten Morgen bis um acht und das ist für mich ja quasi ausschlafen. In diesem Sinne: Frohes Neues!

Aktualisiert:

Hinterlassen Sie einen Kommentar