Babys 48. Woche: Ferienwohnungen sind was für Spießer!
Dachte ich zumindest immer. Jedenfalls hatte ich die nie auf dem Schirm, wenn es darum ging, einen Urlaub zu buchen. Jetzt fahren wir aber für drei Tage an den Schliersee und da erscheint uns eine Ferienwohnung plötzlich als perfekte Alternative zum Hotel. Kann sie diesen Erwartungen stand halten?
Nur noch zwei Wochen. Dann sind die zwei Monate Elternzeit von meinem Liebsten schon wieder vorbei. Ein ganz kleines bisschen freue ich mich tatsächlich darauf, dass er wieder arbeiten geht. Weil ich dann wieder mehr mit den Mädels unternehmen kann. Bevor mein Schatz nämlich daheim war, bin ich fast jeden Tag mit einer meiner Lieblingsmuddis unterwegs gewesen. Und abgesehen davon ist es auch einfach eine Herausforderung, plötzlich Tag und Nacht zusammen zu sein. Schön ist das. Aber manchmal auch anstrengend. Dabei weiß ich ganz genau, dass ich ihn schrecklich vermisse, wenn er denn wirklich wieder arbeiten geht.
Jedenfalls haben wir am Wochenende spontan beschlossen, dass wir nochmal raus müssen aus der Bude. Das Wetter soll gut werden, wir haben Juli, es sind noch keine Sommerferien und weil wir kein Auto haben, gucken wir nach Zielen die man gut mit dem Zug erreichen kann. Wir waren früher schon oft zum Wandern rund um diverse Seen und da fanden wir es immer super schön. Also geht’s ab an den Schliersee! Weil wir dahin nur eine Stunde mit der BOB brauchen und weil wir dort eine wirklich schöne Ferienwohnung bekommen haben. Über Internet gebucht, kurz mit der Eigentümerin telefoniert, ein paar Fragen geklärt und fertig. Wir müssen weder Bettwäsche noch Handtücher mitbringen. Der Schlüssel wird hinterlegt. Also kann es morgen losgehen. Juhuu!
Warum Ferienwohnung? Ich frage mich, warum wir nicht schon viel früher auf die Idee gekommen sind! Egal wie lang sie sind, sich an Essenszeiten am Hotelbuffet halten zu müssen, ist mit Baby einfach schwierig. Wenn meine Maus um 18 Uhr essen muss, das Buffet erst um 18.30 Uhr öffnet und Mama und Papa zu allem Überfluss erst um acht hungrig werden, wo das Kind aber schon ins Bett muss… Na egal. Das ist einfach nicht optimal. Außerdem mussten wir im Hotelzimmer immer herum schleichen sobald meine Tochter eingeschlafen ist, weil das Beistellbett ja im gleichen Raum stand. Also mussten wir immer leise sein. Fernseher kaum hörbar, keine lauten Flüche beim Karten spielen und doof, wenn das Badezimmer nebenan extrem hellhörig ist… Deshalb jetzt also die Ferienwohnung. Und das war eine gute Entscheidung!
Die Wohnung ist direktam See. Hinter uns kann man direkt los wandern, sie ist groß, schön eingerichtet und wir haben ein extra Schlafzimmer. Für die Kleine nehmen wir die Matratze vom Hochbett runter und legen sie neben das Doppelbett. Zu gefährlich sonst! Aber das ist auch das Einzige was wir ändern müssen. Wir machen an zwei aufeinander folgenden Tagen leichte Wandertouren mit Johanna. Burgruine, Rhonberg, Josefstaler Wasserfälle, Schliersbergalm. Wir laufen so los, dass sie bald einschläft. Wir lassen den Wagen „zu Hause“ und nehmen sie in die Trage. Noch einfacher geht es, wenn wir uns das Kind auf den Rücken schnallen. Dann sind wir einfach trittsicherer. Mit Kind vorm Bauch sind auch steilere Anstiege schwierig. Aber das nur nebenbei. Wenn sie wach wird und nach einiger Zeit meckerig, schlagen wir die Picknickdecke auf und lassen sie krabbeln und futtern alle was. Am Nachmittag hängen wir am See und essen Eis.
Ganz ehrlich: Von allen Urlauben, die wir mit der Maus jetzt gemacht haben -von Kopenhagen über Korfu, an den Goldstrand und den Schliersee - war der Schliersee der beste! Wir waren völlig frei, hatten endlich mal viel Bewegung, waren völlig frei in unseren Entscheidungen und Johanna war auch super entspannt. In Sachen Selbstversorgung hab ich eigentlich nur fürs Frühstück eingekauft weil wir eh immer unterwegs eingekehrt sind. So hatte ich auch kaum Arbeit. Was ich früher spießig fand, hat sich also als lässigste Variante des Urlaubs entpuppt. Und für diese Erkenntnis brauchte es erst ein Baby!
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