Erster Schultag, erster Zusammenbruch

Und Läuse! Ja man. Läuft bei uns. Johanna wurde heute eingeschult. Gestern mussten wir in einer Blitzaktion noch Läuse beseitigen und ich bin immer noch dabei meine Vollnarkose zu verknusern.

Da steht sie, unsere große Maus. Hoffentlich wird sie bald mutiger.

Ich fang mal bei den Zähnen an. Gestern sollte der letzte Termin sein. Was habe ich darauf hin gefiebert. Endlich hat diese Odyssee ein Ende! Da konnte ich dem Anästhesisten auch verzeihen, dass ich schon wach war, während er mir noch den Schlauch aus der Nase zog. Ekliges Gefühl übrigens. Und ich habe zunehmend mit meiner Lunge zu tun, nach diesen Vollnarkosen. Ich kann einfach nicht das volle Volumen nutzen. Fühlt sich ebenfalls nicht gut an. Aber wurst. Ich hab Zahnschmerzen. Die OP hat wieder über drei Stunden gedauert. Weil blutete stark und war insgesamt nicht so easy. Doch dann kam noch mein „Highlight“. Die Keramik vom neuen Schneidezahn ist bei der Operation abgebrochen. Der muss neu angefertigt werden. Heißt: Ich habe wieder ein Provisorium im Mund. Zwar nur ein Zahn aber er hat eine andere Farbe als der Rest und das heißt verdammt nochmal dass ich immer noch nicht fertig bin. Dieser Albtraum zieht sich dann schon drei Monate und ganz erhlich? Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Stand jetzt würde ich das Ganze nicht noch einmal auf mich nehmen. Mein Gebiss ist seit Monaten nur noch Schmerz. Und teuer ist das auch noch! Hab grad wieder die Rechnung fürs Neuro-Monitoring überwiesen. Zusätzlich, zu den 120 Euro OP-Gebühr, die jedes mal anfällt. Bleibt dann ja nur noch die 13.000 Euro Rechnung vom Zahnarzt selbst…

Kommen wir also lieber zum nächsten Thema. Läuse! Jawoll. Jetzt habe ich seit sechs Jahren Kinder und zum ersten Mal haben uns die Läuse erwischt. Und zwar alle! Naja. Fast alle. Alex hatte gar nix. Ich hab ihn trotzdem prophylaktisch mit behandelt. Pauline hat mich auf den Trichter gebracht, dass etwas nicht stimmt. Die krabbelt sich immer durchs dichte, dunkle Haar aber in den letzten Tagen kam es mir auch für ihre Verhältnisse viel vor. Also hab ich gestern mal genauer geguckt. Und japp: eine dicke, fette Laus sprang mir beim Durchkämmen entgegen. Also ab in die Apotheke und nach eingehender Untersuchung aller Familienmitglieder ALLE mit dem Läusemittel behandelt. Simon, Paulinchen. Johanna und ich. Alle voll verlaust. Wir haben mit Baumwollmützen auf den Köpfen geschlafen. Aber immerhin haben wir es rechtzeitig gemerkt, bevor der erste Schultag startete!

Statt ausruhen nach der Zahn-OP stand gestern nämlich, abgesehen vom außerplanmäßigen Läuse-Kill-Kommando, Kuchen backen und Schultüte füllen auf dem Programm. Jey!! Schlafen konnte keiner von uns so besonders. Alle zu aufgeregt oder schmerzgeplagt. Meine Eltern sind gestern auch noch angereist und heute auch meine Schwiegermutter. Zu Ehren unseres frisch gebackenen Schulkindes. Unsere kleine Wohnung ist gerade also bumsvoll. Und wir waschen eine Maschine Wäsche nach der anderen. Wegen der Läusegeschichte. Doch kommen wir mal zum aufregenden ersten Schultag.

Wir waren schon ein bissl traurig, dass nur ein Elternteil unsere Johanna begleiten durfte. Das war ich. Doch Johanna wollte gar nichts. Keinen Schulranzen tragen. Keine Schultüte halten, sich nichts Hübsches anziehen. Totale Verweigerung. Das ging in der Schule auch weiter. Zwei Kinder aus ihrer Klasse wollten nicht der Lehrerin ins Gebäude folgen. Eins davon war meins. Wir zwei Mütter durften also ausnahmsweise mit ins Klassenzimmer. Das Klassenmaskottchen wurde von der ganz zauberhaften Klassenlehrerin gerufen. Es wollte sich aber nicht zeigen, weil es Angst vor Eltern hatte. Unser Stichwort, den Raum zu verlassen. Das andere Kind akzeptierte diese Umstände. Meins nicht. Johanna lief mir weinend hinterher. Nach langer Diskussion und viel gutem Zureden ließ ich sie vorm Klassenraum stehen. Schlimme Situation. Ich habe mich fürchterlich gefühlt. Als ich eine viertel Stunde später um die Ecke schaute, stand sie immer noch da. Ich wertere das allerdings als gutes Zeichen. Denn interessiert schien sie ja zu sein, an dem, was da im Klassenzimmer stattfand. Beim nächsten Mal um die Ecke schauen, war sie im Klassenzimmer verschwunden aber ich bin echt gespannt, wie das ab morgen laufen soll.

Ist informiere euch dann nächste Woche über den Stand der Dinge.