Doofe Mama!
„Ich male nie wieder für dich. Nur noch für den Papa. Ich hab dich gar nicht mehr lieb. Geh weg du alter Pups!“ Wir steuern auf den 4. Geburtstag zu und ich bekomme eine Ahnung von der sogenannten Kleinkind-Pubertät.
Der Samstag war hart. Mit steifem Nacken bin ich aufgewacht, weil meine Johanna wieder zu mir ins Bett gekrabbelt ist. Sie schläft direkt neben unserem Bett. In einem Kinderbett, das zu uns hin offen ist. Also eine durchgehende Liegefläche. Wenn ich sie schlafen gebracht habe, lege ich immer das Stillkissen zwischen sie und mich, damit sie mir nachts nicht so viel Platz wegnimmt. Doch das hilft nur selten. Irgendwie und irgendwann krabbelt sie rüber und liegt entweder bei mir oder meinem Mann. Pauline findet irgendwo dazwischen Platz. Wir waren vor Kurzem auch Doppelstockbetten angucken und die Girls waren schwer begeistert. Wir überlegen, eines zum 4. Geburtstag anzuschaffen und dann könnten die Mädchen gleichzeitig ins Kinderzimmer ziehen. Also für die Nächte. Tagsüber ist das Kinderzimmer eh schon beliebt. Doch zurück zum Thema.
Johanna wachte in meinen Arm auf und alles war bestens. Dann standen wir auf (um 5.30 Uhr übrigens, danke Kinder!) und ich bereitete Pfannkuchen zum Frühstück. So. Und irgendwann zwischen Pfannkuchen zwei und drei muss ich irgendetwas gesagt oder getan haben, das den Groll meiner Großen auf sich zog. Denn von da an war ich für sie gestorben. Und wie sie dann schaut!! Kennt hier jemand die gruseligen Kinder aus Shining? Nachdem sie mir den ganzen Vormittag schon übelste Drohungen an den Kopf geworfen hat („Und dann pullere ich extra in die schöne Hose!“), stand sie mittags mit schmalen Augen und zusammengezogenen Brauen vor unserem Bett. Ich legte gerade Pauline schlafen. Da schaute Johanna böse und meinte nur: „Kuschel ruhig mit Baby. Mit mir wirst du nämlich nie wieder kuscheln!“. Dann verschwand sie in einer Wolke dünnen, blonden Haares die Treppe hinunter um ihren Vater fröhlich um eine Runde Maulwurf-Spiel zu bitten. Boah…
Ich weiß in diesen Situationen immer gar nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich weiß, dass es altersgerecht und eigentlich was Gutes ist. Sie ist sich meiner Liebe so sicher, dass sie mir ein „Alter Po“ an den Kopf werfen darf. Und diese Laune ist auch immer genau so schnell verflogen, wie sie kam. Aber trotzdem geht es nicht spurlos an mir vorüber. Es tut wirklich weh. Mein Baby. Das Mäuschen dass Zeter und Mordio brüllte, wenn es mal kurz auf Papas Arm sollte. Die gleich Maus, die kichernd auf dem Wickeltisch lag, die ihre kleinen Ärmchen um mich schlingt, wenn sie sich freut, dass ich sie aus der Kita abholen komme. Sie wird jetzt immer selbstständiger. Entscheidet selbst, wen sie nachmittags treffen möchte. Was sie anziehen oder spielen will Und eben auch auf wen sie heute böse ist. Hoffentlich geht das schnell wieder vorbei. Ich bin nämlich kein alter Pups. Auch wenn gewisse kleine Mädchen gegenteiliges behaupten…
Hinterlassen Sie einen Kommentar