Die schwierige Planung des nächsten Kindergeburtstages im Lockdown
Der nächste Kindergeburtstag während der Pandemie steht an. Paulinchen wird 4 und wünscht sich die ganz große Sause. Mit Oma, Gästen, Torte und Tanz. Und wir planen uns dumm und dämlich für die lockdownkompatible Variante in den Fällen 1, 2 oder 3.
Unsere Pauline wird nächste Woche 4 Jahre alt. Damit hat sie dann die Hälfte ihrer Geburtstage während der Kack-Scheißdrecks-Pandemie. Schon ihren dritten Geburtstag feierten wir im Lockdown. Ohne Gäste. Ohne Großeltern. Sie war enttäuscht. Aber das konnten wir gut abfangen. Natürlich hatte Pauline trotzdem einen super Tag! Klar hatte sie Spaß, mega Torte und geile Geschenke. Aber es war einfach kein klassischer Kindergeburtstag und weil sie den eben so gern hätte, wollen wir ihr den auch bereiten. Ist ja klar. Eltern wollen ihre Kinder happy sehen. Für Pauline ist der Vergleich zur großen Schwester halt auch immer extra doof. Denn die bekam im Hochsommer einen Kindergeburtstag, der einfach nur perfekt war. Alle Freunde da, Schatzsuche im Park, Stimmung, Licht und überhaupt alles hat sich einfach gut angefühlt. Und weil wir unsere Kinder nicht ungleich behandeln wollen, gucken wir natürlich, dass Paulines Sause nicht total gegen die von Johanna abstinkt. Aber das ist gar nicht so leicht.
Punkt 1: Die Gäste. Die Oma würde gerne kommen. Darüber freut sich Pauline mit Sicherheit riesig. Allerdings will sie auch ihre Freunde da haben. Die zwei Besten sind je drei Jahre alt und zählen damit coronatechnisch nicht. Ihre Geschwister, mit denen Johanna gut befreundet ist und die eigentlich dazu gehören, weil wir uns über Jahre immer zusammen getroffen haben, dürften nicht kommen. Also machen wir uns nix vor. Die dürfen definitiv nicht kommen. Schade. Vor allem, weil wir nicht einschätzen können, ob die beiden Dreijährigen sich überhaupt trauen, den Nachmittag mit uns zu verbringen. Würden wir halt ausprobieren. Im schlimmsten Fall müssen sie abgeholt werden und wir hocken mit dem Geburtstagskind allein auf der Picknickdecke. Und da kommen wir auch schon zu…
Punkt 2: Die Location. Wir wollen draußen feiern. Sowieso und immer die bessere Wahl bei einer so kleinen Wohnung wie wir sie haben. As Infektionsschutzgründen jetzt gleich noch dreimal sinnvoller als eh schon. Wetter passt hoffentlich. Die Chancen stehen gut. Drückt uns die Daumen. Falls wir doch in die Wohnung müssen, schicken wir die Oma dann durch den Regen spazieren. Freut sie sich bestimmt. Wobei. Meine Schwiegermutter ist wirklich der entspannteste Mensch auf Erden. Die bräuchte hinterher halt viel Kaffee aber sonst wärs bestimmt kein Thema. Ich möchte trotzdem nicht, so viele Menschen in unserer Wohnung haben.
Punkt 3: Das Alter ihrer neuen besten Freundin. Seit Kurzem ist Pauline schockverliebt. In – Achtung, super zu merken – Pauline. Gleiche Kita-Gruppe. Die eine blond und einen halben Kopf größer als die asiatisch anmutende andere Pauline. Also unsere. Sehr lustig übrigens: Sie reden sich konsequent mit kleine und große Pauline an. „Große Pauline! Komm schnell. Ich muss dir mein Barbiehaus zeigen!“ Hihi. Aber weiter im Text. DIE soll auf jeden Fall kommen. Also wäre sie die eine Person eines anderen Haushaltes. Das sollte sicher möglich sein. Und ob die Jungs dann bleiben oder nicht, ist vielleicht gar nicht so schlimm. Hach, ich weiß es nicht. Wir werden sehen, oder?
Zusätzlich hat der Opa meiner Tochter an ihrem Geburtstag zufällig einen Termin in München. Sie hat ihn über ein Jahr nicht mehr gesehen. Aber wie sollen wir den denn unterbekommen? Einfache und wahrscheinlichste Antwort: Gar nicht. Jedenfalls wüsste ich nicht wie. Hat jemand Ideen?
Immerhin kriegt sie Bomben-Geschenke. Sie wird ausrasten vor Begeisterung. Das ist sicher. Und Johanna wird neidisch sein, wie Sau. Das ist gerade echt schlimm. Aber das erzähle ich euch vielleicht nächste Woche. Bis dahin!
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