Corona mit Kindern: Logbucheintrag Woche acht (oder so)
Wir starten in Woche acht. Oder 5 oder 28. Wer weiß das schon noch so genau? Was wir so den lieben langen Tag machen und aus welchen Gründen meine Vierjährige aktuell ausrasten kann.
Heute haben wir eine Flaschenpost im Hachinger Bach auf den Weg geschickt. Johanna hofft arg darauf, dass die Flasche womöglich im Meer landet, von einer Meerjungfrau gefunden und die dann ihre Brieffreundin wird. Wenn sie irgendwer raus fischt und eine Antwort schickt, wäre das aber schon ein Knaller. Das Projekt hat sie sich gewünscht. Also haben wir auch gemacht. Trotzdem hat sie auf dem Weg zum Bach den totalen Meltdown gehabt. Ich wurde als Kacka-Mama betitelt und doof war ich sowieso. Was ist geschehen? Ich fürchterlich nachlässiger Mensch hatte doch tatsächlich nur einen Müsliriegel, einen Fruchtriegel und einen Apfel pro Nase eingepackt. So eine Stunde nach dem zweiten Frühstück und vor dem Mittagessen muss ich doch eigentlich WISSEN, dass das Kind bei dem lumpigen Proviant auf der Stelle vom Fleisch fällt. Boah, hat mich das genervt. Passiert aber fast jeden Tag.
Dankenswerterweise wechseln die Kinder sich aber ab. Wenn Johanna einen Top-Tag hat, sabbert und rotzt Pauline sehr wahrscheinlich unterm Esstisch weil ich ihrer Barbie nicht das richtige Kleid angezogen habe. Weil ich sie geschimpft habe ist auch so ein totaler Ausraste-Grund. Muss ich manchmal aber weils halt nicht okay ist, die Große im Übermut zu kneifen oder ihr irgendein Spielzeug über den Schädel zu ziehen. Vor allem, weil die damit meist überfordert ist. Unser Paulinchen ist viel körperlicher und auch wesentlich rabiater unterwegs als unsere Erstgeborene. Da bin ich echt mal gespannt, wo sich unser jüngster Spross demnächst einreihen wird.
Heute jedenfalls tat mir Alexander wirklich leid. Seine Schwestern haben ihn partout nicht schlafen lassen. Immer, wenn er gerade weg geschlummert war, haben sie ihn wieder wach gekreischt. „Mamaaaaaa! Bist du im Dachspitz? Soll der Alexander schlaaaaaahhhhhfeeennn?“ „JA, verdammt nochmal und jetzt Ruhe!“, flüsterbrülle ich zurück. Kennt das einer? Flüsterbrüllen? Kannte ich vorm Muttersein auch nicht, geht aber.
Irgendwie läuft hier seit Corona alles in Wellen. Im ersten Moment Schock. Wie schaffen wir jetzt fünf Wochen ohne Freunde? Danach kam so eine Hochphase. Yeah, das läuft viel besser als gedacht. Wir rocken das voll gut. Könnte iegentlich ewig so weiter gehen. Dann kam der Lagerkoller. Zuerst bei mir, dann auch bei den Mädels. Nie wirklich schlimm weil schnell vorbei aber wenn man mittendrin steckt, ist es echt hart. Die Kinder haben nämlich einen neuen Rhythmus. Alexander hat beschlossen, wenigstens am Morgen Exklusivzeit mit der Mama zu verbringen. Also wird er um sechs Uhr wach. Um sieben folgt die Große, um acht schläft Alex schon wieder ein während Pauline durch ihre wilde Mähne gähnt und Frühstück fordert. Halb zehn Uhr abends ist selbige dann endlich eingeschlafen. Mittagsschlaf machen die Mädchen seit über einem Jahr nicht mehr. Das heißt für mich nonstop machen.
Es ist schön und manchmal auch ganz schön anstrengend. Ich hätte gern ein bisschen Zeit für mich. Oder wenigstens nur für den Kleinen. Am Donnerstag startet Online-PEKiP. Und mein Rückbildungskurs läuft jetzt auch online weiter. Letzten Dienstag zum ersten Mal. Und der lief besser als gedacht. Deshalb bin ich jetzt einfach mal optimistisch beim Blick auf den ersten Termin mit und für Baby. Muss ich nur noch die wilden Girls irgendwie integrieren…
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