Tricks 17, 18 und 19

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Nach drei Wochen täglicher Reha haben Pauline und ich den Dreh raus. Meistens jedenfalls.

Letzte Woche noch beschwert, diese Woche sieht die Figur plötzlich wieder zufriedenstellender aus. Aber ich war früher auch nicht drei Mal die Woche beim Krafttraining. Und hatte einen Alltag mit Baby und Kleinkind.

Den ersten Kurs des Tages macht meine Kleine entweder auf der Matte mit oder verschläft ihn zum Großteil im Kinderwagen. Beim Gerätetraining sind wir mittlerweile so gut organisiert, dass ich in anderthalb Stunden alle Übungen schaffe. Um sie „einzuschläfern“ gehe ich auf den Crosstrainer. Das klappt natürlich nur, wenn sie müde ist. Schlafend kann ich Seilzug, Funktionsstemme und Schulterpresse machen und wenn sie fest schläft und im Kinderwagen liegt, kann ich an den Slingtrainer und auf die Matte. Wobei diese Sachen auch prima gehen, wenn sie wach ist. An den Slingtrainer binde ich gern ein Spielzeug, zum Beispiel ihren bunten Würfel. Dann liegt sie auf der Matte unter dem Teil und freut sich über das baumelnde Ding über sich.

An sich haben wir die Reha sogar schon geschafft. Die Rentenversicherung zahlt aber 24 weitere Trainingseinheiten. Und das nehme ich natürlich gerne in Anspruch. Baby und ich sind eingegrooved. Muskelaufbau für lau nehme ich mit Kusshand. Denn das Rückenthema macht mir Angst. Ich habe Schiss, dass es wieder passieren könnte. Und solche Schmerzen wünsche ich wirklich niemandem. Die Trainer sagen, dass man zwei mal pro Woche kommen sollte, um die Muskeln zu erhalten, drei mal pro Woche für MuskelAUFBAU. Also gehe ich drei mal wöchentlich. Von nix kommt ja bekanntlich auch nix. Positiver Nebeneffekt: Ich habe fast mein altes Gewicht zurück. Anderthalb Kilo fehlen noch zum Vorschwangerschaftsgewicht. Und es geht weiter runter. Zum Essen komme ich nämlich nicht mehr.

Wenn ich fertig bin mit Sport, gehe ich meistens noch etwas einkaufen, fahre heim und mache die Hausarbeit. Wäsche waschen, fürs Abendessen vorkochen, damit ich mit der Großmaus bis Ultimo auf dem Spielplatz bleiben kann, Johanna aus der Krippe abholen, Nachmittagsprogramm, Abendessen, Kinder bettfertig machen und Feierabend. Um acht schlafen meistens alle und wenn ich mich nicht arg zusammen reiße, penn ich gleich mit. Mein Alltag schlaucht mich. Aber tauschen möchte ich nicht.

Erst neulich habe ich von einer Bekannten gehört, dass sie ihr zweites Kind manchmal bereut, weil es mit ihm doppelt so anstrengend geworden ist. Das finde ich ehrlich schlimm. Für sie, ihre Familie und vor allem das Kind, das ja nicht gefragt hat, ob es kommen darf. Aber verurteilen kann ich es nicht. Wer weiß, ob es mir nicht auch irgendwann so gehen wird? Ich hoffe allerdings nicht! Ich hatte nie eine fixe Anzahl von Kindern im Kopf, die ich mal haben will. Ich kann mir mittlerweile auch vier vorstellen. Aber wenn es bei meinen zauberhaften Hasen bleibt, ist es auch toll. Klar, denke ich manchmal dass das Alles scheiße anstrengend ist. Aber an 23 von 24 Stunden des Tages bin ich sehr sehr froh über unsere Entscheidung. Und dass alle gesund sind. Die eine Stunde zählt nicht. Da rauben sie mir den Schlaf und unausgeschlafen darf man auch mal grantig sein. Von daher: Gute Nacht!

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