Arbeitslosigkeit, körperliche Unzulänglichkeiten, Unfall, Krankenhaus – Unsere Woche
Läuft bei mir! – Zwar in die falsche Richtung aber läuft! Heidewitzka, an manchen Tagen ist man einfach nur froh, wenn er endlich hinter einem liegt. Und ich hatte gleich mehrere davon. Eine Woche zum Vergessen.
Montag also letzter Arbeitstag. Über die Ambivalenz meiner Gefühle darüber habe ich mich bereits ausführlich ausgekotzt. Den Rest der Woche habe ich genutzt, um all meine aufgeschobenen Arzttermine zu absolvieren. Am Dienstag gabs vom Orthopäden wieder ein Rezept für Physiotherapie. Dieses Mal wird die Symphyse therapiert. Gucken wir mal, ob das was bringt. Dieser Beckengurt bringt mir jedenfalls so gar nix. Dazu sehe ich in dem Ding aus, wie ein fetter, gut aufgegangener Muffin. Alles in allem recht unschön. Mittwoch Blut abnehmen um den TSH-Wert bestimmen zu lassen, weil das die Frauenärztin nämlich nicht mitmachen kann / darf / was auch immer. Donnerstag Feiertag.
Auf den habe ich mich gefreut. Hätte ich vorher gewusst, wie der Tag so verläuft, wäre ich im Bett geblieben. Ging aber nicht. Unsere Große beschloss nämlich früh um vier, dass die Nacht für die beendet war. Die Kurze turnte eh schon seit ein Uhr circa auf mir rum, weil sie schlecht schlafen konnte und beschloss, ihre Schlaflosigkeit mit mir zu teilen. Dankenswerterweise ist mein Mann sogar mit Johanna aufgestanden. Das hat mich überrascht. Und gefreut. So konnte ich mit Pauline immerhin bis sechs Uhr dösen. Dann hat auch sie mich endgültig aus den Federn geworfen. An sich habe ich keine großen Probleme mit Früh-Aufstehen. Der Rest der Familie allerdings schon. Nachdem ich mich also eh erhoben habe, befand mein Mann, dass er sich nun eine Pause verdient habe und legte sich für die nächsten Stündchen auf die Couch. Die Mädels unterdessen waren derart scheiße gelaunt, dass ich nicht so recht hinterher kam mit geduldig erklären und Verständnis.
Johanna ärgerte entgegen ihrer Art ständig die kleine Schwester und provozierte mich auch, wo sie nur konnte. Einmal macht mir nix aus. Zwei mal oder dreimal auch noch nicht aber wenn so ein Zustand über Stunden anhält, hält das der stärkste Mama-Nerv nicht aus. Nachdem sie die Lebensmittel vom Frühstückstisch gefegt hat, Pauline fies an den Haaren zog und danach meine (und ihre) Lieblingsmurmel (auf nem Mittelaltermarkt erstanden, sie war sehr groß) mit voller Absicht auf die Fliesen in der Küche geknallt hat, ist mir die Hutschnur geplatzt. Sie zerbrach nämlich in unzählige kleine Splitter und Johanna schaute nicht mal überrascht. „Das hast du davon wenn ich kein Kinderfernsehen darf!“ Puh! Das war krass! Meine Große ist in letzter Zeit ohnehin wieder – na sagen wir mal – gefühlsintensiv. Aber sowas geht einfach gar nicht und das habe ich ihr auch deutlich gesagt. Aber sowas von! Daraufhin habe ich beide Kinder eingepackt und mich zusammen mit meinem Liebsten in Richtung Wald aufgemacht. Wir wollten Naturmaterialien zum Basteln sammeln. Meine zwei sind nämlich ausgewiesene Bastel-Schnecken und der Wald sollte ihnen die Möglichkeit geben, ein bisschen runter zu kommen.
Soweit kamen wir aber gar nicht. An einer Kreuzung musste ich scharf bremsen um meinem Mann nicht auf den Fahrradanhänger zu donnern. Mein Hinterrad hing in die Luft und dann bin ich – gefühlt in Zeitlupe – mit voller Wucht über den Lenker nach vorne abgestiegen. Den Lenker hab ich mir volle Lotte in den Bauch gerammt, tat dann auch gescheit weh. Kacke! Nach kurzer Lagebesprechung und weil mir halt auch wirklich der Bauch weh tat, rief ich im Kreißsaal an. Die meinten, dass ich sofort zum Abklären vorbei kommen soll. Hab ich dann natürlich auch gemacht. Während mein Mann die ober meckerigen Kinder hüten musste, wartete ich bang und mutterseelenallein im leeren Krankenhausflur auf Entwarnung. Es wurde ein CTG geschrieben und Ultraschall gemacht. Alles in Ordnung. Puh, Glück gehabt! Beim Ultraschall erkannte der Arzt dann noch eine Auffälligkeit an der alten Kaiserschnittnarbe. Das sollte enger kontrolliert werden und beim kleinsten Schwerz an der Narbe solle ich bitte „großzügig“ ins Krankenhaus kommen. Was das heißt, hab ich ihn gefragt. Erhöhtes Risiko einer Uterusruptur meinte er dann. Hätte aber nix mit dem Unfall zu tun. Ja, klasse…
Tags drauf hatte ich den kleinen Zuckertest bei meiner Frauenärztin. Das Ergebnis bekomm ich voraussichtlich am Montag. Auch sie schallte nochmal. Alles in Ordnung mit unserem Zwerg. Als ich gestern Abend mit meinem Mann zusammen saß, meinte er dann, dass er noch eine Schwangerschaft nicht packt. Er will nicht jedes Mal um mich oder schlimmstenfalls sogar UNSER Leben zittern. Mir geht es genau so. Nach dem Kleinen ist unsere Familienplanung wohl definitiv beendet.
Hinterlassen Sie einen Kommentar