Alltag frisst Mama
Mein Alltag frisst mich so auf, dass ich zu gar nichts komme. Jedenfalls nicht zum Schreiben. Und dabei gehe ich nicht mal arbeiten! Wie machen andere Mamas das nur?
Ich mag To-Do-Listen. Beziehungsweise stehe ich besonders aufs Abhaken. Je länger die Liste und je mehr Haken, desto besser mein Gefühl. Deshalb schreibe ich mir am Ende des Tages manchmal noch Sachen extra drauf, die ich gemacht habe, die aber vorher noch gar nicht vermerkt waren. Klingt doof? Mir egal. Macht die Liste länger und was her. Seit ein paar Wochen komme ich aber nicht mehr zum Abhaken. Ich komm noch nicht mal zum Listen schreiben. Der Grund: Mein Baby klebt an mir!
Pauline schläft nur noch mit meiner Brust in ihrer Klappe. Schnuller-Täuschungsmanöver bemerkt sie leider sofort und brüllt direkt los. Sie nimmt generell gar keinen Schnuller. Noch nie. Egal welche Form und von welcher Marke. Das kenn ich auch schon von der Großen. Doch die wurde parallel zum Abstillen mit elf Monaten ganz plötzlich zum Schnuller-Junkie. Und jetzt haben wir den Salat. Der Zähne zuliebe würden wir das Teufelsding / Seelentröster gern abschaffen aber das wird noch echte Überzeugungsarbeit. Mal gucken, wie wir das angehen.
Den Haushalt kann ich mit meiner Babyklette noch halbwegs machen. Sie sitzt dann halt im Tuch auf meiner Hüfte und guckt zu. Und meckert ein bisschen, weil sie lieber mit mir auf die Couch will. Nicht mal bespaßen hilft. Ich kann spielen, was immer ich will. Mein Baby-Publikum ist ungnädig. Nur kuscheln ist okay. Am liebsten liegt sie mit mir auf dem Sofa oder Bett und macht dann irgendwas. An Etiketten rum fummeln, mir im Mund rum grabschen oder meine Nase erforschen. Letzteres unterbinde ich, weil ich das echt nicht leiden kann aber wurscht. Was lesen darf ich nicht. Schreiben schon drei mal nicht. Und weil ich oft alleine bin mit den Mäusen, findet sich auch irgendwie kein Zeitfenster.
Wenn beide schlafen, die Große im Bett, die Kleine auf der Couch (mit meiner Brust im Mund), bin ich quasi ans Sofa getackert. Unfassbar, wie lange ich den Toilettengang raus zögern kann! Da braucht es nämlich perfektes Timing, um mich 30 Sekunden vom Paulinchen zu lösen. Dann renne ich oft zurück zum erwachenden Kind und schiebe schnell wieder die Möpse in Position. Ehrlich. Es ist anstrengend. Irgendwie auch kuschelig und schön aber auch echt anstrengend.
Wie ich diesen Text geschrieben habe? Am Handy. Im Liegen. Einhändig und mit angedocktem Baby. Bäm!
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