Abschieds- und Impfschmerzen: Vom Boostern und Umziehen
Ja, schon wieder ist der Umzug Thema. Und Weihnachten, unsere Booster-Impfung, mein Muffensausen und unsere Abschiedstour.
Zuerst einmal: Sorry. Ich bin spät. Mein Laptop hat sich verbschiedet und ich hatte eh so viel um die Ohren, dass ich nicht allzu traurig über die verpasste Blog-Schreib-Gelegenheit war. Diese und letzte Woche war aber auch der Teufel los. Zwei Tage vor Heiligabend haben Simon und ich einen Anruf vom Hausarzt bekommen. Ob wir spontan zum Boostern vorbeikommen wollen. Wollten wir natürlich! Unser eigentlicher Termin wäre nämlich erst am 5.ten Januar gewesen. Ein Tag vorm Umzug. Und mit dem Risiko eines Impf-Armes pünktlich zum Möbelschleppen wollten wir beide nicht leben. Heißt: Den Termin hätten wir abgesagt, wenn sich bis dahin nix ergeben hätte. Wir haben darauf spekuliert, irgendwann zwischen den Feiertagen zwischengeschoben zu werden. Ich hab einfach mal vermutet, dass da Leute ihre Termine absagen, aus Angst an den Feiertagen selbst flach zu liegen. Naja. Hat geklappt. So halbwegs. Geimpft sind wir jetzt. Aber flachgelegen hat einer von uns beiden über Weihnachten auch. Ratet wer!
Genau. Simon. Dem ging es zwei Tage nach der Impfung so schlecht, dass er den Tag hauptsächlich mit Couchen verbracht hat. Müde, schlapp, Krankheitsgefühl, Halskratzen… Das volle Programm. Er war so fertig, dass er nicht mal die Spielküche für Pauline aufgebaut hat, die sie sich seit Jahren heiß und innig wünscht. Wir haben sie aus Platzgründen bisher nicht gekauft. Da aber nun ein Haus mit eigenem Kinderzimmer für sie winkt, gab es die Küche nun doch schon. Ein Möbelstück mehr oder weniger im Umzugstransporter macht den Kohl auch nicht mehr fett. Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde die Spielküche jedenfalls aufgebaut und seitdem backen die Kinder wahlweise Pizza oder Schokokuchen.
Der Rest der Geschenke kam okay an. Eine Parkgarage für den Kurzen gab es. Nur ein Geschenk, weil er in zwei Wochen seinen zweiten Geburtstag feiert und da bekommt er ja direkt Nachschub. Puppenmöbel für die Große, Playmobil für beide von der Oma und einen singenden Partybus, der mich den letzten Nerv kostet. Spitzen-Idee Oma Petra. Danke! Aber gut. Die Kinder feiern das Teil und damit hat es seine Daseinsberechtigung.
Außer Kisten packen hab ich noch mehr zu tun. Ich drehe hier gerade eine kleine Abschiedsrunde. Einige Freunde will ich nochmal sehen. Wegbegleiter, die über die letzten 14 Jahre einfach wichtig geworden sind. Und zunehmend kommt die Wehmut. Heute musste ich auf dem Weg zur Physiotherapie sogar schwer schlucken. Weil ich am Giesinger Bahnhof das Geräusch der einfahrenden S-Bahn gehört habe. DAS in Kombination mit dem Duft frisch gebackener Brezn vom Müller hat mir einen ordentlichen Flashback beschwert. Das waren dann also meine 20er. Der Weg zur Arbeit in der S-Bahn, mit Brezntüte unterm Arm. Hach… Erinnerungen. Wir hatten es meistens richtig schön hier im ollen Minga.
Aber alles im Leben hat seine Zeit. Ich bin nicht mehr Mitte 20, fahre nicht mehr mit der S-Bahn zur Arbeit und Brezn gibt’s auch nur noch am Wochenende. Aber das ist alles okay so. Homeoffice ist nicht nur infektionsgeschehens- sondern auch ziemlich familienkompatibel. Porridge hält mich länger satt und Freunde findet man überall. Hoffentlich. Ach, shit. Ich hab doch ganz schön Schiss. Nur noch eine Woche. Der Countdown läuft. Aber erstmal feiern wir Silvester. Und ich kipp mir einen hinter die Binde. Ha! Ich wette, das knallt ordentlich. Nach über sieben Jahren Abstinenz. Die Sache mit dem Abstillen läuft nämlich echt gut. Einmal in 24 Stunden kriegt er noch. Zum Einschlafen abends. Und was soll ich sagen? Die Nächte sind so viel besser geworden. Das kommt gerade genau richtig. Denn wenn wir in den kommenden Monaten zu fünft in einem Raum pennen müssen, ist es besser, wenn Alex nicht alle halbe Stunde brüllt, weil er Nachschlag verlangt. Am Ende fügt sich ja dann doch immer alles, oder? In dem Sinne: Rutscht gut rüber und schlaft am ersten Januar so lange ihr könnt!
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